Altmühl/Main-Tour 2013, von Donauwörth nach Bonn

Altmühltal-Main-Rhein Tour 2013

Der Start zu unserer diesjährigen Radtour erfolgt am Sonntag, 26.05. um 08:30 Uhr an der Mühle in Kappeln. Der Zug ab Süderbrarup fährt um 09:29 Uhr über Kiel und Hamburg nach Donauwörth. Nach ca. 10,5h erreichen wir den Ausgangspunkt der Tour. Nur wenig mussten wir heute radeln, gerade einmal knapp 20km. Die vorgebuchte Übernachtungsmöglichkeit, den Gasthof Meyer, erreichen wir im leichten Regen. Dafür sind die Zimmer sehr gut, genau so wie das Abendessen und Frühstück.
Die geplante Tour wird gehen über den Donau-, Altmühl-, Aisch-, Main- und Rhein-Radweg bis nach Bonn. Mehrere deutsche Flüsse werden uns auf dieser Tour begleiten.

 

Die erste Etappe, von Donauwörth nach Weltenburg, 113km

Unsere Tour beginnt am Montag, 27. Mai um 08:45 Uhr, bei Regen. Zu Beginn geht es recht viel bergauf und -ab. Anfangs radeln wir auf geteerten Wegen. Später wechselt der Belag! Nach 40km erfolgt die erste Rast in Neuburg. Natürlich radeln wir zum Schloss und Marktplatz hinauf. Später passieren wir das Jagdschloss Grünau. Dieses Gebäude, mit der glasierten Dacheindeckung, erinnert stark an typische Gebäude im Burgund.
Leider sind wir doch deutlich von der Donau entfernt. Das hatten wir anders erwartet. Was auch negativ auffällt ist die Oberbeschaffenheit des Radweges. Ein Gemisch aus Kies und Lehm macht das radeln schon sehr schwer, zumindest bei den derzeitigen Wetterbedingungen mit sehr viel Regen! Zum anderen sehen wir und die Räder aus wie die Schweine in der Suhle! Nach 80 km dann die zweite längere Pause in Vohburg. Hier gibt es endlich Kaffee und Kuchen. :-)  Zwischenzeitlich hat der Regen aufgehört. Auch die Sonne haben wir für einen kurzen Augenblick gesehen. Es bleibt bedeckt aber trocken.
Um 18:30 Uhr erreichen wir unsere gebuchte Pension in Weltenburg nach 113 km und knapp 10h. Bevor wir die Zimmer betreten können müssen wir allerdings erst einmal unser Bekleidung, Taschen und Räder reinigen. Da es keine Gaststätte gibt, bei der wir etwas zu Essen bekommen können, lädt uns die Pensionswirtin ein und beköstigt uns mit Leberkäs, Spiegelei und einer Käseplatte.
Bei dunklem Klosterbräu sitzen wir noch gemütlich und guter Laune zusammen. Radlerherz, was willst du mehr?

Jagdschloss Grünau

Jagdschloss Grünau

 

Schloss Neuburg, Donau

Schloss Neuburg, Donau

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Etappe, von Weltenburg nach Walting, 86km

Nach dem großen Frühstück bei Frau Köglmeier starten wir in einen sonnigen Tag. Zunächst besichtigen wir noch die spätbarocke Klosterkirche. Dann fahren wir mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch, unbedingt ein MUSS, wenn man hier ist! Es ist aber auch sehr eindrucksvoll zu sehen, wie sich die Donau innerhalb von 15 Mio. Jahren durch die Felsen gewaschen hat. Und bei dem heutigen Sonnenschein ist alles noch ein Tick schöner. Nach ca. 20 Min. Schifffahrt wird Kehlheim erreicht. Das Schiff legt direkt am Einstieg des Altmühl – Radweges an. Ab sofort müssen wir für unsere Fortbewegung selbst sorgen und in die Pedalen treten. Auch heute geht es wieder über wassergebundene Radwege, die aber trocken sind. Anders als an der Donau fahren wir sehr viel in Sichtweite der Altmühl oder des Rhein-Main-Donau-Kanals. Auch passieren wir viele Burgen und Schlösser. In der Nähe von Prunn erreichen wir ein Wahrzeichen der unteren Altmühl, Europas längste Holzbrücke. Mit elegantem Schwung  und 193 m Länge ermöglicht sie Fußgängern den trockenen Wechsel zur anderen Flussseite.
In Beilngries, ein schöner Ort mit alter, bunter Bausubstanz, wird nach 50 km eine längere Pause eingelegt, später dann in Kinding noch eine Kaffeepause. Der Rest der Strecke geht nochmals häufig bergauf, aber dann auch wieder bergab und bietet uns herrliche Ausblicke auf das Altmühltal! Um 18:00 Uhr erreichen wir den Gasthof „Zur Mühle“ in Walting.
Eine schöne Tour, in toller Gegend mit vielen schönen Aussichten liegt hinter uns.

Kloster Weltenburg

Kloster Weltenburg

 

Donaudurchbruch bei Kehlheim

Donaudurchbruch bei Kehlheim

 

 

 

 

 

 

 

Die dritte Etappe, von Walting nach Muhr am See, 100km

Wir starten um 8:30Uhr und wieder regnet es, und nicht zu knapp! 🙁  Was sollen wir machen, wir wollen doch weiter. Also Kopf nach unten und los geht’s, ohne viel Sightseeing. In Eichstätt müssen wir aber hinauf zur Willibaldsburg radeln. Mächtig steil ist der Weg, darum überaus anstrengend, aber machbar. Die Burg ist heute ein Gesteinsmuseum, welches wir uns aber nicht ansehen. Dafür aber den botanischen Garten, den Bastionsgarten. Zwar sehr schön, aber im Regen nicht wirklich! Da machste ja nix! 😉
Um 15:00 Uhr endet der Regen für heute, endlich! Der Radweg führt uns fast immer um die Orte herum, selten durch den Ort. In Gunzenhausen verlassen wir mal kurz den Weg und schauen uns die Stadt an. Für eine Kaffeepause haben wir auch noch Zeit. Watt mutt, dat mutt!
In Muhr am See schlagen wir heute unser Nachtquartier auf. Die Räder, Schuhe und Hosen sind wieder dreckig ohne Ende. Da ist wieder Reinigung angesagt!
Ohne Regen wäre die Tour  um Längen schöner gewesen und wie schön erst, wenn die Sonne sich gezeigt hätte.
Das Tal der Altmühl hat sich verändert, ist deutlich breiter geworden und die Berge sind fast vollständig verschwunden.

Turmhaus Muhr am See

Turmhaus Muhr am See

 

Schloss Prunn, Altmühl

Schloss Prunn, Altmühl

 

 

 

 

 

 

 

Die vierte Etappe, von Muhr am See nach Bad Windsheim, 105km

Heute erwartet uns eine Überraschung: Sonnenschein! Juchuuuu. Alle sind glücklich und freuen sich auf den heutigen Tag! Der Höhepunkt der vierten Etappe ist Rothenburg ob der Tauber. Die Altmühl begleitet uns fast pausenlos. Auch wenn der Radweg an Herrieden vorbei führt, schauen wir uns den Ort doch ein klein wenig näher an. Und was soll ich sagen, auf dem Storchenturm von H. sitzt tatsächlich ein Storch! – Von dem Touristikverein dort hin gesetzt? –  In Hornau verlässt uns die Altmühl, die etwas nördlicher bei Erlach entspringt. Und nach 73 km erreichen wir Rothenburg. Mensch ist das voll hier. Straßen und Plätze sind gefüllt mit Touristen. Ach ja, wir gehören natürlich auch dazu! R. ist wirklich sehr schön und alt und wir versuchen die Stadt zu genießen. Nicht ganz einfach, überall Gedränge.
Außer Uli – der war schon mal oben und passt auf die Räder auf – steigen alle auf den Rathausturm. Von dort hat man eine tolle Aussicht in alle Himmelsrichtungen.
Nach einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen geht es für uns weiter, mal ein Stück neben der Tauber, später dann auf dem Aischradweg. Hier fahren wir weniger auf extra Radwegen, sondern mehr auf wenig befahrene Straßen. Übrigens war der heutige Streckenabschnitt des Altmühl Radweges sehr viel besser als gestern. Es gab weniger Kieswege, dafür mehr geteerte Strecken. Deutlich erkennbar für uns ist der stark angestiegene Wasserstand der Altmühl. Teilweise stehen die Wiesen unter Wasser, und das Flussbett ist zum Überlaufen gefüllt.
Bis Bad Windsheim, unser heutiges Ziel,  sind es noch ca. 30km. Diese müssen noch bewältigt werden. Die Unterkunft wird heute direkt vor Ort gesucht. Sonst haben wir bereits gegen 15:00 Uhr unser Ziel festgelegt und die Unterkunft gebucht, heute nun mal anders. Das ist gar nicht so einfach, aber letztendlich finden wir für alle dann doch ein Bett, jeweils ein Bett! 😉

Altmühl bei Herrieden

Altmühl bei Herrieden

Storchenturm Herrieden

Storchenturm Herrieden

 

 

 

 

 

 

 

 

Die fünfte Etappe, von Bad Windsheim  nach Scheßlitz, 112km

Leider ist der Sonnenschein schon wieder vorbei und wir steigen wieder mal bei Regen auf die Räder. 🙁 Als Ziel wird heute ausgegeben: Großraum Bamberg, oder so weit wie wir kommen! Und es läuft doch erstaunlich gut. Die erste Pause machen wir in Neustadt an der Aisch. Weitere in Höchstadt und Hirschaid. Der viele Regen hat nicht nur die Felder überflutet, nein, es stehen auch ganz häufig die Radwege unter Wasser. Einige Male sind wir durchs Wasser geradelt, wenn wir auch nicht sicher waren, ob wir dort durch kommen. Bis über die untere Pedale stand teilweise das Wasser und lief dann auch in die Schuhe. Andere Wege waren überhaupt nicht passierbar oder ganz gesperrt. So mussten wir viel auf und neben der Bundesstraße fahren. Das hatten wir uns wirklich anders vorgestellt!
In Bamberg bekommen wir keine Unterkunft. Die Tourist Info kann uns Zimmer in ca. 15 km Entfernung anbieten und buchen. Dummerweise liegt der Ort, Scheßlitz,  in entgegengesetzter Richtung. Wir sind ja hart im nehmen, als nochmals 15 km in die Pedale getreten. Die Unterkunft ist wirklich sehr schön, das Essen und erst Recht das Bier ist wirklich lecker und entschädigt uns für den vielen Regen, die zusätzlichen Kilometer und die gesperrten Radwege.

St. Jacob in Rothenburg

Rothenburg von oben

Rothenburg, Rathausturm

Rothenburg, Rathausturm

 

 

 

 

 

 

Die sechste Etappe, von Scheßlitz nach Mainberg, 84km

Als wir aufstehen, sieht es ganz nach Sonne für den heutigen Tag aus. Beim Frühstück gibt es bereits Nieselregen, beim Start dann starken Regen! Es hat richtig viel geregnet heute! *mistis* Aber Bamberg wollen wir uns trotzdem ansehen. Und wir hatten Glück, in Bamberg ist es trocken. 🙂 Auch dort ist es relativ voll. Der Dom, das Rathaus und alles drum herum sind allerdings sehenswert!
Wieder waren viele Teilstrecken des Radweges gesperrt. Dabei hatten wir uns doch so sehr auf den ***** Main Radweg gefreut. So blieb uns nichts anderes übrig, als wieder auf Straßen auszuweichen. Nicht schön, aber was sollten wir machen, es gab keine Alternativen. Von der Landschaft bekommt man so natürlich nicht sehr viel mit, ist froh, wenn es voran geht. In Mainberg, einem Vorort von Schweinfurt, schlagen wir unser Nachtquartier auf. Diesmal ist es wirklich etwas schlicht. Dummerweise haben sie hier unten gerade Ferien und dazu gibt es noch einen Feiertag. Das hatten wir nicht auf unseren Plan! Darum gestaltet sich die Unterkunftssuche etwas schwieriger.
Aufgrund des Tipps eines Einheimischen fahren wir zu einer nahegelegenen kleinen Brauerei. Hier gab es lecker Essen und Bier. Die zusätzlichen km haben sich überaus gelohnt. 🙂 Wie sagt man doch so schön: „Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Positives gibt.“ Wie wahr!
Wie war denn sonst das Wetter? Nun ja, es hätte alles schöner sein können. Viel Regen, häufig Gegenwind und die Temperaturen lagen bei 12 bis 15°C.
Aber an unserer Stimmung hat sich nichts geändert. Die ist nach wie vor sehr gut!

Rathaus, Bamberg

Rathaus, Bamberg

Rathaus Bamberg

Rathaus Bamberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Die siebente Etappe, von Mainberg nach Würzburg, 104km

Große Freude, es ist trocken und es scheint die Sonne! *alleganzglücklichsind* Ach ja, heute haben wir im „Rittersaal“ gefrühstückt. Da der Ritter aber bereits seit unzähligen Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt, sind die Möbel auch in einem entsprechenden Zustand. Wer hätte die auch passen sollen? Eine weitere Kuriosität ist, dass der Vermieter mit am großen Tisch sitzt und aufpasst, wie viel wir essen.
Leider können wir auch heute nicht auf dem Main Radweg fahren. Immer wieder sind Teilabschnitte gesperrt. So müssen wir dann auch schon mal höher hinauf und über die Weinberge radeln. Dafür kommen wir durch viele Orte in denen gerade Weinfest gefeiert wird. Und so gönnen wir uns auch mal ein Gläschen Wein, mittags, bei schrecklich schöner Livemusik und Sonnenschein! 🙂
Trotz der Umleitungen gibt es meistens vernünftige Ersatzwege, weg von den viel befahrenen Bundesstraßen. Unser heutiges Ziel ist Würzburg und hier übernachten wir in einem Hostel, nicht sehr schön, dafür verhältnismäßig günstig.

RGH Weinpause am Main

RGH Weinpause am Main

"Land unter" am Main

„Land unter“ am Main

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die achte Etappe, von Würzburg nach Homburg, 99km

Nach dem eher einfachen Frühstück im Hostel starten wir zunächst mit Sightseeing in Würzburg. Das Neumünster, der Dom und die Hofkirche der Residenz werden besichtigt. Für ein Besuch der Residenz selbst reicht die Zeit nicht. Darum schauen wir uns nur den Garten an. Wir sind mächtig beeindruckt vom Pomp und der Ausstattung der Hofkirche. Die muss man gesehen haben. (?) Danach machen wir uns auf den Weg Richtung Mündung des Mains. Der Main führt immer noch Hochwasser, und der Radweg ist immer noch an vielen Stellen nicht passierbar. Aussagen von Radlern, die uns entgegen kommen, lassen nichts gutes ahnen. Auch weiter Main abwärts ist es nicht besser. Das Hochwasser hat uns mächtig im Griff! Viel weniger schön ist, was man uns sonst noch berichtet. Der Scheitelpunkt des Hochwassers liegt noch hinter uns und wird uns wohl erst in dieser Nacht überholen. Dann wird`s noch schlimmer. Wir beraten kurz, ob wir nicht hier abbrechen sollen, in den Zug steigen, um dann an anderer Stelle unsere Tour fortzusetzen. Vom ***** Main-Radweg haben wir bisher sehr wenig gehabt! Letztendlich bleiben wir doch am Main. Nach einigen „Irrfahrten“ finden wir (Gerd für uns 😉 ) einen guten Ersatzweg. Überwiegend auf der linken Flussseite fahren wir häufig in nur geringem Abstand zum Radweg auf wenig befahrenen Straßen. Im kleinen Ort Homburg, kurz hinter Markt Triefenstein, in einer Gaststätte mit eigener Schlachterei, werden wir heute übernachten. Sehr schöne Unterkunft, und die Gaststätte ist auch nicht weit entfernt. 😉
Das Wetter hat sich übrigens geändert. Es war die ganze Zeit trocken und hin und wieder kam die Sonne zum Vorschein!

Residenzgarten, Würzburg

Residenzgarten, Würzburg

Die neunte Etappe, von Homburg nach Mainaschaff, 111km

Juchuuuuu, schon wieder Sonne, und diesmal den ganzen Tag. Wir strahlen mit der Sonne um die Wette, so sehr freuen wir uns! Sonst aber bleibt alles beim Alten. Der Radweg ist häufig gesperrt, und wir fahren auf gut befahrbaren Nebenwegen. Nur ein einziges Mal, kurz hinter Miltenberg, müssen wir auf die stark befahrene Bundesstraße. Eigentlich ist diese für Radfahrer gesperrt. Aber wir haben keine Wahl, wie übrigens noch mehrere Radfahrer, die die gleiche Strecke fahren wie wir! Gott sei Dank sind es nur wenige Kilometer! *Schweißaufderstirnhatten*  Bis zur ersten Pause dauert es heute besonders lang. Erst nach 50 km wird eine Mittagspause in Miltenberg gemacht. Einige Kilometer weiter, in Kleinheubach sehen wir schon von weitem  das imposante Schloss Löwenstein mit seiner großer Gartenanlage, welches heute ein Tagungshotel ist. Wir haben nicht gefragt, was eine Übernachtung kosten würde!
Da wir in Würzburg die Erfahrung gemacht hatten, dass in großen Städten die Übernachtungen deutlich teurer sind als in kleineren, suchten wir heute eine Übernachtung in Mainaschaff, etwas westlich von Aschaffenburg.

Die zehnte Etappe, von Mainaschaff nach Schierstein, 108km

Was soll ich sagen? Die Sonne scheint, kein Regen, aber der Pegel des Mains nimmt nicht nennenswert ab. Also radeln wir wieder weit weg vom ausgezeichneten Radweg. Leider ist diese Strecke nicht besonders schön. Wir radeln durch die Großstädte Offenbach, Frankfurt und Wiesbaden. Mal fahren wir direkt am Main, dann wieder quer durch die Stadt. So richtig können wir uns nicht orientieren um auf den richtigen Weg zu kommen. Ein freundliches Ehepaar, welches gerade die Fahrrad-Tagestour absolvieren will, begleitet uns durch Frankfurt und führt uns auf den richtigen Weg! 🙂 Dafür sind wir wirklich sehr dankbar. Ohne Hilfe wäre es ungleich schwieriger gewesen! Und irgendwann erreichen wir den Rhein. Doch welche Enttäuschung, auch hier stehen die Radwege unter Wasser, sind nicht passierbar. Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt ist es trocken, aber wir können die schönen Radwege nicht benutzen. Schierstein, die Pforte zum Rheingau, ist ein Ortsteil von Wiesbaden. Hier endet heute nach 108 km unsere Etappe.

Hochwasser am Main

Hochwasser am Main

 

RGH in Frankfurt

RGH in Frankfurt

 

 

 

 

 

 

Die elfte Etappe, von Schierstein nach Obernhof/Lahn, 65km

Heute geht es durch den schönen Rheingau bis nach Bingen. Dort wollen wir sehen, wie es weiter gehen kann.
Am Rhein ist die Situation nicht besser als am Main. Wir radeln nicht neben dem Rhein, sondern auf höhergelegene Straßen durch viele Orte. Und zu allem Überfluss finden dort ganz häufig Baumaßnahmen statt und wir können auch dort nicht ungehindert radeln. Wir versuchen zwar immer wieder auf den Rhein-Radweg zu kommen, aber vergebens. Ein Trost für uns ist, dass wir nicht die einzigen sind, die unter dem Hochwasser zu leiden haben.
Dabei hatten wir uns auf die Weinstände und Ruhepausen am Rhein so sehr gefreut. In Rüdesheim, nach dem Besuch der Drosselgasse, erkundigen wir uns in der Tourist-Info über den Zustand des Rhein-Radweges. Wir erfahren, dass dieser gesperrt ist, wir dort nicht weiter Richtung Bonn radeln können. Wir beschließen darum mit der Bahn nach Lahnstein zu fahren und wollen von dort die Lahn aufwärts radeln. Hier gibt es kein Hochwasser und sehr schöne Radwege direkt neben dem Fluss. Bad Ems und das Gasthaus an der Lahn liegen auf unserem Weg. Mächtig bergauf geht es bis zum Kloster Arnstein, ca. 11% Steigung! Wir schauen uns das Kloster von außen an und radeln dann hinunter nach Obernhof (16% Abfahrt). Dort bekommen wir eine sehr schöne private Unterkunft. Und Abends genießen wir das gute Essen und einen leckeren Wein.
Geradelt sind wir heute nur 65km.

Kloster Arnstein

Kloster Arnstein

 

Bad Ems an der Lahn

Bad Ems an der Lahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Die zwölfte Etappe, von Obernhof nach Rheinbreitbach, 100km

Unsere Tour neigt sich dem Ende zu.  🙁  Von Obernhof radeln wir direkt wieder zurück nach Lahnstein, nur zum Kloster fahren wir nicht hinauf. So ersparen wir uns den Weg durch den Wald, der doch sehr viel bergauf und -ab geht, ganz zu Schweigen vom Anstieg zum Kloster mit 16%! Die Strecke ist trotzdem sehr schön. In Bad Ems wird noch eine Pause eingelegt und einige Fotos geschossen, u.a. von der russisch, orthodoxen Kirche. Solch eine sieht man in der BRD ja eher selten. 😉
Kurz vor Koblenz wechseln wir die Rheinseite. Auf der Promenade erreichen wir nach einiger Zeit das Deutsche Eck. Auch hier sehr viele Menschen!
Über Andernach, Remagen und Rolandseck erreichen wir dann Bad Honnef und Rheinbreitbach. Gott sei Dank fährt hier die Fähre. Zur Zeit nicht unbedingt Normalität. Der Rhein führt ja Hochwasser! Nach 100 km erreichen wir das Hotel, in dem wir die letzte Nacht auf unserer diesjährigen Tour verbringen werden. Abends gibt´s noch ein Bier im Biergarten direkt am Rhein.

Hochwasser am Rhein

Hochwasser am Rhein

Der Rückreisetag, Sa. 08.06.2013

Unser Zug, ab Bonn, fährt erst um 16:44 Uhr. Wir wollen die Zeit noch nutzen. In Bad Honnef, genauer in Röhndorf, besuchen wir das Konrad-Adenauer-Haus. Danach radeln wir nach Bonn. Immer noch Hochwasser, darum radeln wir wieder nicht direkt am Rhein entlang.
Der Zug ist pünktlich, wir sind guter Laune, wenn wir auch etwas um die reservierten Stellplätze für die Räder kämpfen mussten. Das lag aber nicht an der Bahn, sondern vielmehr an Mitreisende, die sich einfach nur vorgedrängelt haben. Kurz vor Hamburg Harburg wird unsere Fahrt unplanmäßig unterbrochen! Angeblich ist im Bahnhof, oder davor, ein Güterwaggon entgleist. HH erreichen wir darum mit 35 Min. Verspätung und unser Anschlusszug ist bereits weg. Der Nachfolgezug steht bereits im Bahnhof. Dann etwas Verwirrung, denn Gerd hat die Auskunft erhalten wir würden auf Kosten der Bahn mit einem Großraumtaxi nach Süder gefahren. Nur gibt es ein solches Taxi überhaupt? Fünf Personen, mit Gepäck und Rädern in ein Fahrzeug? Zwischenzeitlich war der Taxifahrer vor Ort und erklärte, dass die Fahrt mit den Rädern nicht stattfinden könnte. In aller Eile besteigen wir dann den Zug der auch bald abfährt. Nur leider hat auch dieser wieder Verspätung. Regulär erreichen wir den Anschlusszug in Kiel, der letzte an diesem Tag, nicht mehr! Die Zugbegleiterin setzt sich mächtig für uns ein, und es geschieht das „Wunder“, der Zug in Kiel wartet auf uns, und um 0:50 Uhr stehen wir auf dem Bahnhof von Süderbrarup. Und dann noch etwas radeln, und wir erreichen Kappeln um 1:45 Uhr wohlbehalten und etwas geschlaucht.
Viel Rad sind wir allerdings nicht gefahren, gerade einmal 45km, 30 bis Bonn, 15 bis Kappeln!

Zusammenfassung der Tour

Mit An- und Abreise waren wir genau 14 Tage unterwegs. Innerhalb der 12 Etappen sind wir insgesamt 1187km geradelt. An vier Tagen hatten wir sehr viel Regen, die restlichen acht Tage schien die Sonne oder es war bedeckt, aber trocken. Anfangs glaubten wir noch, dass wir, wenn es erst wieder trocken ist, die Radwege nutzen könnten. Diese Hoffnung hatte sich allerdings zerschlagen. Im Nachherein muss ich allerdings sagen, dass es bei uns nur um die Radwege ging, die betroffenen Menschen hatten mit ganz anderen Dingen zu kämpfen.
Auch wenn nicht alles so verlaufen ist wie wir uns das gewünscht hatten, so war es doch eine schöne Tour. Der Altmühl-Radweg ist sehr zu empfehlen. Zum Main Radweg können wir aufgrund der Umstände keine Aussage machen. Die Gegend und die Orte am Fluss sind aber sehr schön und lohnen einen Abstecher bzw. längeren Aufenthalt. Die Menschen sind nett, das Essen gut und günstig. Außer an den Wochenenden und in den größeren Städten hatten wir keine Probleme eine geeignete Unterkunft zu finden. Auch die Preise sind durchaus akzeptabel!
Die Stimmung war die ganze Zeit sehr gut, bei Regen und Sonnenschein! Wenn wir auch richtig nass wurden, so gab es am Abend beim Essen und Bier oder Wein viel zu bereden und lachen. Alle waren glücklich und zufrieden. Es gab niemals Stress, und das ist das Wichtigste!

 

 

Spreetour 2012, von Zittau nach Kappeln

Zittau, an der Deutsch/Polnisch/Tschechischen Grenze ist der Ausgangspunkt für  unsere „Spreetour“. Nach 16h! Bahnfahrt – bereits den ersten Anschlußzug in Kiel verpassen wir – und einigem Suchen erreichten wir um 22:15 Uhr unser Hotel. Am nächsten Morgen dann erfolgt der Start.

Die erste Etappe, von Zittau nach Uhyst, 113km
Selbstverständlich führt uns der erste Weg zunächst an die Quelle der Spree. Eine von drei bekannten,  am Kottmar in ca. 480m üNN. Bevor wir die Quelle erreichen mussten einige Anstiege bewältigt werden. Ein müdes Rinnsal bildet den Anfang des Flusses, der nach ca. 400km in Berlin in die Havel fließt.
Im stetigen auf und ab radeln wir durch Ebersbach, Neusalza-Stremberg, Schirgiswalde, Bautzen nach Uhyst am Bärwalder See. 854 Hm mussten bis dahin bewältigt werden!

Spreequelle

Spreequelle

Flussquerung

Flussquerung

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Etappe, von Uhyst nach Burg, 113 km
Es kann ja eigentlich immer mal pasieren, aber auf einer Fahrradtour wünscht man es sich nicht, Plattfuss! Doch sicher ist man nie, und so mussten wir heute, kurz nach dem Start, erst einmal einen Schlauch flicken. Eine längere Zwangspause war die Folge. Trotzdem schafften wir die geplante Strecke. Die Tour führte uns heute sehr viel entlang der Spree, durch eine tolle, unberührte und wenig besiedelte Landschaft, viel Ruhe, wenig Straßenverkehr!  Wir fahren über Bärwalde, Neustadt, Schwarze Pumpe, Spremberg, Cottbus, Peitz nach Burg im Spreewald.

Burg, Spreewald

Burg, Spreewald

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Natur pur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die dritte Etappe, von Burg nach Friedrichswalde, 97 km
Heute erradeln wir die bekanntesten Orte des Spreewaldes. Immer wieder führt der Weg durch größere Wälder. Auf unbefestigten Waldwegen, aber gut befahrbar, radeln wir neben Kanälen und durch Wiesen. In Lübbenau gab es für jeden von uns die erste, aber auch die einzige, Spreewaldgurke. Unser Ziel erreichen wir nach 97 km und 6h Radelzeit.

Spreekahn, Lübbenau

Spreekahn, Lübbenau

 

Vor Lübbenau

Vor Lübbenau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die vierte Etappe, von Friedrichswalde nach Oranienburg, 138 km
Mit dem Rad durch das Brandenburger Tor, eine echt aufregende Vorstellung! Heute werden wir durch Berlin radeln. Da diese Etappe etwas länger ist, geht es bereits um 7:30 Uhr los. Bei einer Temperatur von 8,5° C starten wir und fahren über Erkner, Köpenik zum Brandenburger Tor. Der Radweg ist übrigens sehr gut ausgeschildert, da gibt es nichts zu meckern. Wir haben uns nicht verfahren und erreichen das Ende des Spreeradweges völlig problemlos. Natürlich fahren wir auch zur Eastside Gallery und über die Friedrichstraße. Man muss schon ordentlich aufpassen, finden dort doch Bauarbeiten statt, ein Radweg steht nicht zur Verfügung. Ich mache noch eine extra Runde durch das Brandenburger Tor. Dann wechseln wir auf den Radweg Berlin – Kopenhagen und die Ausschilderung ändert sich zum Negativen.
Da alle Hunger haben, wollen wir eine Kleinigkeit essen. Nach einigem Suchen finden wir ein Imbiss. Hier gab es wohl die schlechteste Currywurst, die man sich vorstellen kann. Und das in Berlin! Über Henningsdorf erreichen wir letztendlich Oranienburg, unser heutiges Etappenziel. Leider haben wir uns sehr viel über die Ausschilderung des Weges geärgert. An wichtigen Stellen fehlte diese, dafür tauchte sie an anderen Stellen auf, wo sie nicht hingehörte und ins Nirvana führte! Das war großer Mist! Natürlich haben wir uns einige Male verfahren und so legten wir 138 km zurück.

Am Brandenburger Tor

Am Brandenburger Tor

Am Reichstag

Am Reichstag

 

 

 

 

 

 

 

 

Die fünfte Etappe, von Oranienburg nach Neuglobsow, 96 km
Von unserer Pension erreichen wir sehr schnell den Radweg. Und verfahren haben wir uns auch nicht. 😉 Etwas Probleme gibt es bei der Zimmersuche. Eigentlich wollen wir bis Wesenberg radeln. Dort bekommen wir aber kein Zimmer. Am Wochenende ist es eben schwieriger etwas Passendes zu finden. In Neuglobsow, am Stechlin See, haben wir mehr Glück und buchen eine Übernachtungsmöglichkeit für uns. Wir radeln über Liebenwalde, Bischofswerder, Zehdenick, Fürstenberg nach Neuglobsow und geniesen wieder die guten Radwege und Natur. Das Terrain war recht hügelig und erforderte einige Anstrengungen, die aber allesamt gut bewältigt wurden.

Die sechste Etappe, von Neuglobsow nach Waren, 102 km
Heute starten wir bei bedecktem Himmel. Später dann verschwinden die Wolken und wir genießen die Sonne. Leider gibt es aber sehr viel Gegenwind. Und was wir eigentlich nicht erwartet haben, es ist sehr, sehr hügelig. Wir radeln recht viel bergauf und -ab. Der Spaß kommt aber trotzdem nicht zu kurz. Und zum Sammeln und „Besorgen“ von Äpfeln ist immer ausreichend Zeit. Die Beschaffenheit einiger Wege ist „suboptimal“. 😉 Besonders zwischen Strasen und Carow geht es viel über schlecht befahrbare Waldwege. Die Streckenführung, immer noch auf dem Radweg Berlin-Koppenhagen -> Wesenberg, Blankenförde, Dalmsdorf, Ankershagen, Kargow, durch den Nationalpark Müritz bis nach Waren.
Entfernung = 102 km, Fahrzeit: 6:35 h, Höhenmeter: 724!

Blick auf Waren

Blick auf Waren

Waren

Waren

 

 

 

 

 

 

 

Die siebte Etappe, von Waren nach Bützow, 98 km
Um 8:00 Uhr starten wir vom „Fledermaushaus“ im Müritz-Nationalpark. Viele Seen sind unsere heutigen Begleiter. Wir fahren ja schließlich durch die Mecklenburger Seenplatte.
Das Wetter meint es wieder gut mit uns, so dass wir Sonne und Natur in vollen Zügen geniessen können. Es gab zwar wieder kleine „Anstiege“, dazu einige weniger gut ausgebaute Wegstrecken. Über Jabel, Krakow am See und Güstrow erreichen wir Bützow nach 98 km.

Die achte Etappe, von Bützow nach Gadebusch, 105 km
Erneut muss der Radweg gewechselt werden. Ab hier radeln wir auf den Radweg Hamburg – Rügen. Hier gibt es viel zu kritisieren. Zum einen ist die Ausschilderung lückenhaft und nicht immer eindeutig. Zum anderen führt er über sehr sandige Wege, die eigentlich nicht befahrbar sind, jedenfalls nicht mit Tourenrädern und Gepäck. Auch fahren wir häufig über Kopfsteinpflaster und wieder viel bergauf und bergab. Wir können das alles gar nicht so recht glauben! Heute kommen wir u. a. durch Laase, Klein Labenz, Warin und Bad Kleinen. Diese Stadt ist wenig ansprechend. Wir sind uns einig: Bad Kleinen, nie wieder! Wir kommen aber auch durch die Landeshauptstadt Schwerin mit dem imposanten Schloss, bzw. Landtag. Und nach 105 km und 661 Hm erreichen wir um ca. 19:00 Uhr das Hotel „Christinenhof“ in Gadebusch, Ortsteil Güstow.

Schloss Güstrow

Schloss Güstrow

Schloss Schwerin

Schloss Schwerin

 

 

 

 

 

Die neunte Etappe, von Gadebusch nach Niendorf, 97 km
Beim Start ist es relativ kalt, nur ca. 8° C. Um so mehr überrascht es uns, dass wir plötzlich an Erdbeerfeldern entlang fahren. So etwa 100 Pflücker warten auf Ihren Einsatz bzw. befinden sich bereits in den Reihen bei der Ernte. Niemals hätten wir gedacht dass um diese Jahreszeit, so weit im Norden, Erdbeeren geerntet werden. Überwiegend sind wir neben der Bundesstraße auf dem Radweg geradelt. Und dann wechseln wir am Vormittag die Grenze nach Schleswig-Holstein und erreichen bald Ratzeburg. Von hier weiter zum Elbe-Lübeck Kanal und dann auf dem Kanalsicherungsweg nach Lübeck. Den weiteren Weg nach Timmendorf finden wir nicht sofort und radeln etwas suchend durch Lübeck. Später genießen wir den schönen Blick über die Lübecker Bucht, bevor wir Niendorf, unser heutiges Ziel, erreichen. Auch hier finden wir nicht so gleich eine Unterkunft. Im Hotel „Stadt Hamburg“ nimmt man uns letztendlich dann für mehr als 50€/Pers. auf. Lübecker Bucht, was kann man anderes erwarten? Ähnliche Erfahrung hatte ich bereits bei meiner Tour auf den Ostseeküsten Radweg gemacht.

Erdbeerfelder

Erdbeerfelder

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An der Lübecker Bucht

Die zehnte Etappe, von Niendorf nach Kappeln, 124 km
Unser heutiges Ziel soll der NOK sein. Dort in der Nähe wollen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit suchen, um dann am morgigen Tag gemütlich nach Hause zu radeln. Daraus wird aber nichts. Zunächst fahren wir Richtung Norden bis Haffkrug. Von hier geht’s weiter ins Landesinnere über Süsel, Eutin durch die Holsteinische Schweiz nach Malente-Gremsmühlen, Plön, Preetz in Richtung Achterwehr. Leider finden wir hier keine Übernachtungsmöglichkeit, auch wenn wir es kaum glauben können. Nach kurzer Besprechung entscheiden wir uns direkt nach Kiel zu radeln, um von dort mit der Bahn nach Süderbrarup zu fahren. So wird aus dem gemütlichen nach Hause radeln am letzten Tag nichts. Das letzte Ende von Süderbrarup nach Kappeln wird mechanisch herunter geradelt. Um 22:45 Uhr verabschieden wir uns an der Mühle in Kappeln voneinander. Mehr als 1100 km sind wir gemeinsam geradelt. 11 abwechslungsreiche, interessante, erholsame und schöne Tage liegen nun hinter uns!

 

 

Mallorca 2012

Als die Planung für eine Alpenüberquerung immer konkreter wurde, entstand auch der Gedanke zunächst „ins Trainingslager“ zu fahren. Als „Flachlandtiroler“ musste ich unbedingt testen, ob ich in der Lage bin, größere Anstiege zu meistern. Bisher bin ich nur im Flachland geradelt! Und da die Tour  für den Mai geplant ist, und das Trainingslager vor der Fahrt stattfinden muss, gab es nicht so sehr viele Alternativen. In den Deutschen Mittelgebirgen kann im März und April noch Schnee liegen, und sehr warm ist es da auch nicht. Was lag also näher, als nach Mallorca zu fliegen und dort zu fahren, wo die Profis ins Trainingslager gehen? Gesagt und getan und den Flug und das Hotel per Internet ausgesucht und gebucht! Der Hinflug erfolgte am 24.Februar, der Rückflug, 8 Tage später, am 02.03.2012. Dazwischen lag eine sehr schöne, sonnige, warme, aber auch anstrengende Woche in der 5 Radtouren unternommen wurden.

205 Hotel (800x533)

Unser Hotel

Die Kathedrale von Palma

Die Kathedrale von Palma

Die erste Tour:
Zunächst müssen wir uns Räder mieten, da wir unsere nicht mitgenommen haben. In dem Bikeshop „Palma on Bike“ bekommen wir, was uns gefällt. Die Räder sind zwar nicht besonders günstig, das Stück für 95 €/Woche, aber sie sind gut in Schuss, noch fast neu und haben eine bergtaugliche Kettenschaltung. Zunächst wollen wir nur ein wenig um und durch Palma fahren, haben uns dann aber doch für die erste geplante Erkundungs- und Einfahrtour entschieden. Das Ziel ist Cala Pi, südöstlich von Palma. Diese Strecke wurde bewusst gewählt, sind hier die wirklichen Steigungen noch nicht zu erwarten. Trotzdem geht es häufig bergauf und -ab! Zunächst führt ein Radweg um die Bucht von Palma herum, immer direkt am Wasser entlang bis hinter Sa Arenal. Heute sind schon sehr viele Leute unterwegs, ob nun mit dem Fahrrad wie wir, mit Inliner oder zu Fuss. Besondere Vorsicht ist schon geboten. Später fahren wir auf teils stärker befahrenen Straßen, zunächst zum Leuchtturm am Cap Blanc – hier wurden natürlich Fotos der felsigen Steilküste gemacht – dann zum Ziel nach Cala Pi. Auch hier Steilküste, eine tolle Bucht und ein alter Beobachtungsturm. Nach einer kleinen Kaffeepause fahren wir auf dem selben Weg wieder zurück nach Palma.
So sind heute 97 km zusammen gekommen. Und obwohl es relativ flach war, mussten trotzdem 547 Hm bewältigt werden. *zufriedenwaren* 🙂

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Die Steilküste am Cap Blanc

 

In Cala Pi

In Cala Pi

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Tour:

So langsam wollen wir uns steigern. Unsere heutige Tour hält für uns bereits einige Anstiege bereit. Schon in Palma, direkt hinter dem Hotel, ging es schön nach oben. Wir fahren überwiegend auf wenig befahrene Straßen durch kleine Ortschaften nordwestlich von Palma. Zwei Anstiege von 160 Hm und 300 Hm müssen erradelt werden. Der höchste Punkt, den wir bei Galilea erreichen, liegt auf 495 m üNN! Vom Kirchplatz geniessen wir den tollen Blick über die Höhen ins Tal und auf das Mittelmeer. Der Ausblick entschädigt uns für die ersten Anstrengungen die wir zu leisten hatten. Und zur Belohnung gab es auch eine längere Pause im Schatten, denn es war ausreichend warm, so ca. 20° bis 23°C im Schatten! Herz, was willst du mehr! 🙂
Heute radelten wir 62 km und meistern dabei insgesamt 886 Hm.

Tour 2, 62 Km

Tour 2, 62 Km

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Die dritte Tour:

Heute haben wir uns den dicksten Happen auf Mallorca vorgenommen! Hierzu stehen wir früher auf als sonst. Beim Frühstück sind wir die Ersten, mussten so gar auf die Öffnung des Frühstückraumes warten! Wir wollen mit dem „Roten Blitz“ nach Soller und von dort weiter mit den Rädern über den Pass hinunter nach Sa Calobra fahren. Diese Strecke hat es in sich! Wenn man den höchsten zu erfahrenden Punkt auf der Insel erreicht hat, geht es nur noch bergab. Die Bucht von Sa Calobra kann man nur per Schiff verlassen, oder über die Straße. Um diese Jahreszeit fährt kein Schiff! 🙁

D. h. wir müssen uns über die Serpentinenstraße und den Pass am Puig Major zurück nach Soller quälen!

Aber es kam bereits zu Beginn ganz anders als geplant. Am Bahnhof erfahren wir, dass die historische Bahn gar keine Fahrräder transportiert, obwohl man im Internet und Reiseführer etwas anderes liest. Reden und bitten nützt nichts, die Dame am Schalter lässt sich nicht erweichen. „Wir nehmen keine Fahrräder mit“ ist die immer wiederkehrende Antwort, die wir zu hören bekommen.

Blöd, aber nicht verzagen. Dann fahren wir eben mit dem Rad nach Soller! 😉 Nach einiger Zeit des radelns, kurz vor dem neuen Autotunnel nach Soller, zeigt ein Schild was uns erwartet. Fünf Kilometer Anfahrt mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,2%. Ach nee, ist das nicht zu happig? Frisch gewagt ist halb gewonnen, also auf die Räder, nicht denken nur treten. Das es teilweise steiler als die 5,2% sind, sei nur am Rande erwähnt. Nach einiger Zeit und Anstrengung erreichen wir die Passhöhe des Coll de Soller – 497m ü NN! Die Belohnung für diese Mühe ließ nicht lange auf sich warten. Anschließend ging es für etwa 8 km nur noch abwärts nach Soller. *Juchuuuuh*

Der Blick auf Port de Soller

Der Blick auf Port de Soller

Vom Wind gebogen

Vom Wind gebogen

 

 

 

 

 

Wer rastet, der rostet, so sagt man doch, oder? Wir also nach dieser tollen Abfahrt in Soller angekommen, gleich auf der anderen Seite wieder den Berg hinauf Richtung Puig Major! Wir sind dann aber, da ja schon einige Hm in unseren Beinen steckten, nur noch bis zu einem herrlichen Aussichtspunkt gefahren, den wir in ca. 490m Höhe (nach ca. 400Hm) erreichten. Hier genossen wir den wunderbaren Blick auf Port de Soller. Dann wieder zurück nach Port de Soller und die Abfahrt genießen. Nachdem wir uns ein schönes Eis gegönnt haben, geht es wieder aufs Rad und mit einigen Anstiegen und tollen Ausblicken entlang der Küstenstraße nach Valdemossa. Hier nun die obligatorische Pause mit Kaffeee und Kuchen. Und dann quasi nur noch bergab, Richtung Palma, an der Kathedrale und am Hafen vorbei zurück zum Hotel. Zu dumm allerdings, dass wir vom Hafen immer noch so ca. 40 Hm zu fahren haben, mit wirklich extremen Anstiegen, schätzungsweise mehr als 15% Steigung, allerdings nur kurze Strecken. Zum Abschluss schlaucht das aber zwei- und dreifach! Nach 10h erreichten wir heute glücklich und erschöpft unser Hotel!

Die Ergebnisse des Tages: 6:10h reine Fahrzeit, 105 km, 1665 Hm, max. Höhe 497 m üNN, tolle Ausblicke und das erhabene Gefühl alles hervorragend gemeistert zu haben!

Auf der Küstenstraße

Auf der Küstenstraße

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Das Künstlerdorf Deia

Ruhetag:

Nach drei Touren, mit mehr oder weniger Anstiegen, ist der vierte Tag ein Ruhetag. *besserisfürgerd* Zu Fuss erkunden wir die Stadt Palma de Mallorca. Viele Stunden sind wir zu Fuss unterwegs. Sehen uns die Kathedrale und St. Eulalia, die Altstadt, das Rathaus, das Grand Hotel und das Castello genauer an.
Palma hat sehr viele schöne Ecken und Gebäude, die wirklich sehenswert sind! Wer die Zeit hat, sollte sich diese nehmen um sich die Stadt näher anzusehen! Es lohnt sich wirklich!

Das Gran Hotel in Palma

Das Gran Hotel in Palma

Sonnenaufgang über der Bucht von Palma

Sonnenaufgang über der Bucht von Palma

Die vierte Tour

Heute haben wir uns den südwestlichen Teil der Insel vorgenommen. Eine Tour mit vielen Anstiegen und sehr viel Sightseeing werden wir heute erleben, bei blauem Himmel und bis zu 20° C, natürlich im Schatten! 🙂 Von Palma radeln wir an der Küste entlang, über Portals Nous nach Palmanova.    Dieser Teil der Strecke ist nicht sehr schön und es gibt auch viel Verkehr. Von Palmanova fahren wir in die Berge nach Calvia, dann weiter nach Andratx. Wieder gehts hinauf auf die Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Mittelmeer. In Estellencs machen wir eine Kaffeepause in einem der besten Lokale von ganz Mallorca, wie man uns erzählte. Es liegt direkt neben der Kirche und ist über eine kleine Treppe zu erreichen. Nach einigem auf und ab, mit 1030 Hm, sind wir davon überzeugt, dass wir diese Pause verdient hatten. 😉 Nach der Pause ging es weiter, über Banyabufar, Esporles, Establiments wieder zurück zum Hotel in Palma. Wieder einmal können wir zum Schluss unserer Tour die Abfahrt nach Palma genießen!
Am Ende des Tages steht auf unserer Uhr: Gesamtstrecke: 95km, Fahrzeit Netto: 5:20h, AVS: 17,7 km/h, Puls: Durchschnitt 117, max.: 154, bergauf: 1576 Hm, max. Höhe: 361m, Kalorienverbr.: 2158 kcal

Die vierte Tour, 95 km

Die vierte Tour, 95 km

Die fünfte Tour, 92 km

Die fünfte Tour, 92 km

 

 

 

 

 

 

Die fünfte Tour:

Heute nun wollen wir es wirklich packen! Statt von Soller wollen wir unseren Höhepunkt der Tour, die Serpentinenstraße von/nach Sa Calobra, von Inca aus starten. In der „normalen“ Bahn können wir die Räder mitnehmen. Für unglaubliche 1,85€/Pers. bringt uns diese und unsere Räder von Palma zum Ausgangspunkt. Auf dem Rad geht es zunächst ganz gemächlich bis nach Calamari. Von hier aus dann ein langer Aufstieg. In Etappen, mal rauf, dann wieder etwas runter, am Kloster Lluc vorbei, auf den Pass am Puig Major. Ja, richtig, an der Abfahrt nach Sa Calobra sind wir vorbei gefahren. Nach einigem Überlegen haben wir dann doch von dieser Strecke Abstand genommen. Man muss ja auch ein Grund haben, noch einmal nach Mallorca zu kommen. 😉
Aber auch so war es anstrengend genug, und ein Erlebnis ohnehin. Häufig trafen wir auf eine Gruppe aus Bremen, die jedes Jahr einen Radurlaub auf Mallorca verbringen. Schön war für uns zu sehen, dass sie ähnliche Anstrengungen zu bewältigen hatten, wie wir. Hinter dem Tunnel dann die Abfahrt, runter nach Soller, ca. 14 km nur bergab! Von 863m üNN auf MSL. Da hatten wir uns eine Kaffeepause verdient. Dann aber wieder aufs Rad und zum letzten Mal über den Coll de Soller geradelt. Wenn wir die atemberaubende Serpentinenstraße nach Sa Calobra auch ausgelassen hatten, es war trotzdem eine sehr schöne Strecke. Und immerhin hatten wir den höchste Punkt, den man auf Mallorca erreichen kann, mit dem Rad bewältigt. Das muss erst einmal geschafft werden. Wir sind stolz auf uns nach dieser Leistung am heutigen Tage:
Gesamtstrecke: 92km, Fahrzeit Netto: 5:30h, AVS: 16,7 km/h, Puls: Durchschnitt 123, max.: 153, bergauf: 1598 Hm, max. Höhe: 863m, Kalorienverbr.: 2694 kcal

Am "höchsten" Punkt

Am „höchsten“ Punkt

 

Der Puig Major!

Der Puig Major!

 

 

 

 

Zusammenfassung:

Wir haben fünf schöne und auch anstrengende Touren unternommen. Und wir haben unglaubliches Glück mit dem Wetter gehabt und konnten die Insel, die Berge und hervorragende Ausblicke genießen. Es gab nichts, wirklich gar nichts, über das wir Negatives sagen könnten. Alles war zu unserer vollsten Zufriedenheit, unglaublich aber wahr! Und was können wir noch sagen: „Die Generalprobe ist geglückt, die Alpentour kann gestartet werden.“

Insgesamt sind wir 451 km in 25:15h geradelt und haben 6272 Hm bewältigt. D. h. wir haben einen Durchschnitt von 17,9km/h! erreicht. Ich finde, dies ist ein sehr gutes Ergebnis.

 

 

 

Der Elberadweg, von Schmilka über Hamburg nach Kappeln

Von Schmilka, an der deutsch/tschechischen Grenze, zunächst auf dem Elberadweg bis nach Hamburg und dann irgendwie weiter zurück nach Kappeln, so meine Planung für die zweite, große, mehrtägige Fahrradtour! Der Elberadweg soll ja einer der beliebtesten Fernradwege in Deutschland sein. So ist es wohl auch, denn man trifft sehr viele Radwanderer auf dieser Strecke! Eine Unterkunft, auch ohen Vorbuchung zu finden, war allerdings kein Problem. Charlie hat mir bei Zeiten immer nachmittags per Internet und Telefon ein Quartier gesucht und gebucht. Darum musste ich mich also wieder nicht selbst kümmern.

Der Tag der Anreise!
Der Start erfolgte um 07:15 Uhr ab Kappeln. Ich radle mit dem Rad nach Süderbrarup, und von dort mit der DB weiter über Kiel, HH, Uelzen – hier sehenswert übrigens der Hundertwasser Bahnhof –  Magdeburg, Leipzig, Dresden bis nach Bad Schandau. Sechs mal Umsteigen mit Rad und Gepäck, das ist ganz schön anstrengend. Aber es hat alles geklappt, die Umsteigezeiten waren ausreichend, kein Zug wurde verpasst. 🙂 Leider konnte der Zug dann allerdings von Bad Schandau nicht bis Schmilka weiter fahren, angeblich wegen technischer Probleme! So bin ich bei leichtem Regen für die Strecke bis nach Schmilka noch mal aufs Rad gestiegen. Mein Ausgangspunkt in Schmilka erreichte ich um 19:45 Uhr, nach mehr als 11h Fahrzeit und nur 27 geradelten Kilometern.

Uelzen, Hundertwasser Bahnhof

Uelzen, Hundertwasser Bahnhof

Start in Schmilka

Start in Schmilka

 

 

 

 

 

 

 

Die erste Etappe, von Schmilka bis nach Riesa,  125 km
Nach einem guten Frühstück starte ich um 09:00 Uhr in Schmilka. Der Wind ist günstig, zumeist habe ich Rückenwind. Die Sonne scheint, und eigentlich ist es schon zu warm. In der Sonne sind es wohl an die 40°C. Aber besser so, als wenn es regnen würde! Der erste Teil des Radweges führt durch das Elbsandsteingebirge. Landschaftlich ist das wirklich sehr schön. Später dann erreiche ich Pirna, sehe das „Blaue Wunder“ und mach eine kleine Pause in Dresden. Natürlich könnte man hier mehrere Tage bleiben und sich die Stadt, Bauwerke und Museen ansehen. Ich radle weiter, erreiche Meißen und dann mein Etappenziel in Riesa. Eigentlich wollte ich ab Rabebeul zum Schloss Moritzburg fahren. Aber mir war der Anstieg zu steil, es war sehr warm und mein Puls stieg auf über 160 an.

Das "Blaue Wunder"

Das „Blaue Wunder“

Dresden, Semper Oper

Dresden, Semper Oper

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Etappe, von Riesa nach Listerfehrda,  114 km
In Riesa schaue ich mir noch die „Elbquelle“ von Jörg Immendorf an. Dann gehts weiter und ich erreiche um die Mittagszeit Torgau. Eine Pause lege ich ein beim russischen Ehrenmal welches an die erste Elbquerung der russischen Truppen im 2. Weltkrieg erinnern soll. Eine unangenehme Überraschung erlebe ich in Pretzsch. Hier wollte ich die Elbseite wechseln, aber leider war die Fähre außer Betrieb. So musste ich bis Elster weiter radeln und wechselte dann hier die Seiten!

Die "Elbquelle"

Die „Elbquelle“

Sowjetisches Ehrenmal, Torgau

Sowjetisches Ehrenmal, Torgau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die dritte Etappe, von Listerfehrda nach Walternienburg,  94 km
Das heutige Highlight ist ohne Frage die Lutherstadt Wittenberg! Diese Stadt ist wirklich einen extra Besuch, oder einen längeren Aufenthalt wert. Selbstredend wurde die Stadtkirche und die Schlosskirche besichtigt. Leider war die Tür mit den Lutherthesen durch eine Holzverschalung verstellt. Sie konnte also nicht angesehen werden. Da machste nix! Immerhin ein Grund nochmals hierher zu fahren. 😉
Übernachtet habe ich im „Volkshaus“, ein Überbleibsel  aus der alten „DDR“ Zeit. Die Unterkunft war zu ertragen. Aber empfehlen würde ich dieses Quartier nicht. Dafür war das Abendessen und Frühstück wirklich gut!

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Martin Luther,

Martin Luther

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die vierte Etappe, von Walternienburg nach Grieben,  106 km!
Bei der Kontrolle meines Rades habe festgestellt, dass wieder einmal eine Speiche gebrochen ist. Bereits in Kappeln musste zweimal eine erneuert werden. Also musste ich mir erst einmal eine Werkstatt suchen. In Pretzien soll es lt. bikeline eine geben. Es gab aber ein kleines Problem, das Geschäft war eigentlich bereits geschlossen, denn der Inhaber hatte, so sagte mir seine  Frau, im letzten Jahr einen Schlaganfall, und man würde nur noch den Restbestand an Teilen verkaufen. Die neuen Räder hätte man bereits an einen jüngeren Händler in einem anderen Ort abgegeben. Sie wollte aber ihren Mann fragen, ob er helfen könnte. Nach einiger Zeit erschien er dann auch. Freundlich ist etwas anderes. Und als ich ihm sagte er solle mir die Speiche nicht nur verkaufen, sondern auch einbauen, war er noch weniger begeistert. Aber dann hat er es doch gemacht. Was ich zu sehen bekam, war allerdings nicht so schön. Schon der Ausbau des Hinterrades erzeugte bei mir tiefe Falten auf der Stirn. Ganz abenteuerlich wurde es allerdings, als das Rad wieder eingebaut werden musste. Häufig hatte er solch ein Rad, mit 8 Gang Shimano, wohl noch nicht eingebaut. Als es nicht so richtig klappte fing er an, Dinge zu verstellen, die vor der Reparatur ordentlich gepasst hatten: Bremsen, Schutzblech usw.! Als das Rad dann montiert war, wie er meinte, stimmte die Schaltung nicht, weil der Bowdenzug nicht richtig eingeführt worden war. Also machte ich mich selbst daran das Rad und den Bowdenzug richtig zu montieren. Nach ca. 5 Min. war alles so, wie es sollte. Und eine neue Speiche hatte ich auch! – Hände schmutzig, neue Regenjacke schmutzig – nach 75 Min. konnte ich weiter fahren. Als ich nach dem Preis fragte, sagte der ältere Herr:“ Na, für die Gemeinschaftsarbeit geben sie mir mal 5 €!“ Und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er etwas gelächelt hätte!
Trotz der unfreiwilligen Pause, wurde ein ganz normales Tagespensum geschafft.
Neben Magdeburg, mit dem Gelände der BuGa, konnte ich mir das Schiffshebewerk ansehen. Ein echt wahnsinniges Bauwerk. Hier wird der Mittellandkanal in einer Brücke über die Elbe geführt und die Schiffe mittels Hebewerk wieder auf die normale Höhe gebracht!

so schön ist ´s an der Elbe

so schön ist ´s an der Elbe

Wasserkreuz

Wasserkreuz

 

 

 

 

 

 

 

Die fünfte Etappe, von Grieben nach Wittenberge, 105 km!
Auf meinem heutigen Weg liegt die schöne alte Stadt Tangermünde, mit dem gut erhaltenen Stadtor und vielen renovierten Fachwerkhäusern. Im weiteren Verlauf erreiche ich den Zusammenfluß von Havel und Elbe sowie Rühstadt, dem storchenreichsten Dorf Deutschlands!  Auf den meisten Dächern im Dorf gibt es ein Storchennest.
Ziel und Übernachtungsort heute ist Wittenberge, direkt an der Elbe gelegen.

Stadttor Tangermünde

Stadttor Tangermünde

Tangermünde

Tangermünde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die sechste Etappe, von Wittenberge nach Bleckede, 115 km!
Bisher bin ich mal auf der rechten, dann wieder auf der linken Seite der Elbe geradelt. Wie auch immer, ich fuhr immer durch die „neuen Bundesländer“! Heute werde ich wieder einmal wechseln, nur damit komme ich auch wieder in die „alte Republik“. Von Wittenberge bin ich zunächst rechtselbig weiter gefahren. In Lenzen habe ich dann die Seite gewechselt, d. h. ich habe das Bundesland Brandenburg verlassen und kam nach Niedersachsen. Hier gibt es vieles zu kritisieren. Die Ausschilderung ist nicht optimal, häufig sucht man das Logo des Elbradweges vergebens. Auch die Beschaffenheit des Radweges lässt einige Male zu wünschen übrig, ist m. E. eines internationalen Fernradweg nicht würdig. Ich weiß ja nicht wie der Parallelweg auf der anderen Elbseite beschaffen ist, aber bis dahin gab es nichts, oder so gut wie nichts, zu beanstanden. Kaum komme ich nach Niedersachsen und schon werden Unterschiede deutlich. In Brandenburg z. B. ist die Ausschilderung vorbildlich und die Wege sind wirklich gut ausgebaut. In Niedersachsen kann davon keine Rede mehr sein! .-( Hinter Gorleben wurde es dann aber mit der Beschilderung besser, ist aber immer noch lückenhaft. Nicht empfehlenswert, aufgrund der Wegebeschaffenheit, ist die Strecke von Hitzacker nach Neu Darchau! Die Strecke führt teilweise über Natur belassene Waldwege die bestenfalls für Mountainbiker geeignet sind. Es geht über Schotterwege bergauf und bergab. Und auch wenn es bergab geht, fährt man immer mit angezogener Handbremse. Entspannend ist was anderes, ich meine so gar teilweise gefährlich. Ich empfehle Niemanden diese Strecke zu fahren, es sei denn er liebt das Abenteuer. Erst nach der Darzauer Mühle wurde es wieder besser und gut befahrbar.

Elbauen

Elbauen

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Blick ins Land

 

 

 

 

 

 

 

Die siebente Etappe, von Bleckede nach Hamburg,  88 km!
Auch wenn der Elberadweg nicht in Hamburg endet, so fahre ich doch nur bis hierher. Vorher mache ich noch einen Abstecher nach Lauenburg, der südlichsten Stadt Schleswig-Holsteins. Nachmittags radel ich durch Moor, Wiesen und Gärten nach Hamburg hinein. Der Elberadweg endet für mich hier, aber die Fahrradtour geht noch weiter.

Aussichtsturm Lenzen

Aussichtsturm Lenzen

Lauenburg

Lauenburg

 

 

 

 

 

 

 

Die achte Etappe, eine Rundtour ins Alte Land,  76 km!
Mit meinem Sohn Lars mache ich eine Tour links und rechts der Elbe. Wir fahren zum alten Elbtunnel und unterqueren hier die Elbe. Fahren durch den Industrie- und Freihafen nach Moorburg und weiter durch das Alte Land. Über York erreichen wir Lühe und Gründeich. Mit der Fähre setzen wir über nach Wedel. Ab Schulau radeln wir wieder zurück. Es ist Pfingsten und entsprechen voll ist es auf der Fähre, in Schulau und auf dem Radweg. Wir fahren immer so dicht wie möglich an der Elbe entlang. Teilweise ist es so voll, dass wir unsere Räder schieben müssen, teilweise dürften wir dort gar nicht fahren.

Alter Elbtunnel

Alter Elbtunnel

 

Krümmel

Krümmel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzte Etappe, „Tag der Heimkehr“!   🙂 63 km!
Zurück geht es heute zuerst mit der Bahn bis Kiel und von dort mit dem Fahrrad nach Kappeln. Bis Eckernförde fahre auf dem Radweg neben der B76. Ab hier auf dem Ostseeküstenradweg nach Kappeln. Am Montag, den 13. Juni, um 15:30 Uhr endet meine zweite größere Fahrradtour nach 10 Tagen und insgesamt 913 km!

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusammenfassung der Tour:

Gesamtstrecke:                    913 km  davon 747 km  Elberadweg
Fahrzeit gesamt:                  40h15min.
AVS gesamt:                       18,8 km/h
Durchschnittsstrecke :          107km/Tag

Die „Erprobungstour“

Die Strecke für die „Erprobungstour“ liegt fest. Wir wollen am Nord- Ostsee-Kanal (NOK) entlang bis nach Brunsbüttel radeln. Von da weiter auf den Nordseeküstenweg bis nach St. Peter- Ording. Zurück nach Kappeln soll uns dann der Wikinger-Friesen-Weg führen. Eine, wie ich meine, überschaubare und nicht all zu lange Tour!

Am 12.04. 2011 starten wir um 08:30Uhr vom Kappler Hafen und radeln bei leichtem Regen und westlichen Wind (Gegenwind) zum Bahnhof Süderbrarup. Die erste kleinere Härteprobe für Peter. Nach gut 45 Min. Bahnfahrt steigen wir in Suchsdorf aus dem Zug und radeln zum Kanal. Leider weht der Wind aus der falschen Richtung, denn wir müssen die ganze Zeit gegen an fahren. Wenn es auch nicht mehr regnet, so ist es trotzdem relativ kalt. Unser erstes Etappenziel erreichen wir nach 78km. Für Peter sind es gefühlte 100km! Wie anstrengend es für ihn wirklich war, mag man an der Durchschnittsgeschwindigkeit ablesen. Wir schafften gerade mal 13,8km/h!

Am zweiten Tag ging es windtechnisch zunächst besser. Bis Brunsbüttel hatten wir Windschutz, Seiten- oder Rückenwind. Die Stimmung war nicht schlecht! Wir bewegten uns fast ausschließlich auf den Kanalsicherungswegen, führen also direkt neben dem Kanal. Und der Wechsel auf die andere Seite, sofern erforderlich, ist ja am Kanal auch kosten- und problemlos. Schön war es, wenn uns Schiffe entgegen kamen, oder wir diese überholten.  Den dicksten Pott sahen wir übrigens direkt an der Schleuse in Brunsbüttel, ein Tanker von wirklich gigantischen Ausmassen!

Der ausgeschilderte NOK-Radweg ist ungleich länger als die Tour direkt neben der Wasserstraße. Die ist nämlich gerade einmal knapp 110km lang.

Den Anschluss an den Nordsee Radweg fanden wir in Brunsbüttel nicht sofort. Wir hatten aber auch keine entsprechenden Radkarten dabei. Irgendwann waren wir dann richtig und fuhren zu unserem nächsten Ziel in der Nähe von St. Michaelsdonn. Nach 77 km hatten wir dies erreicht. Das Tempo heute war wieder etwas besser, immerhin 15,3km/h! Nach einer warmen Dusche und einer kleinen Auszeit stieg die Stimmung wieder ein wenig an. Man merkte Peter aber die gefahrenen km schon an!

Am dritten Tag war es beim Start schon sehr kalt. Mein Thermometer zeigte 6,2°C. Nicht gerade angenehm die Radelei bei solch einer Temperatur ohne Handschuhe. Dafür gab es kaum Wind und die Sonne schien den ganzen Tag. Später dann erreichte das Thermometer immerhin ca. 16°. Wir führen sehr viel am Deich entlang. Über das Eidersperrwerk – unbedingt eine Pause einplanen um sich umzusehen – erreichten wir die Halbinsel Eiderstedt. Vor dem Deich ging es gemütlich entlang der Wasserkante, gebremst durch die vielen Tore, bis nach St. Peter-Ording. Hier fanden wir unsere dritte Übernachtungsmöglichkeit. Wieder sind wir 78km geradelt in einem ähnlichen Tempo wie gestern. Ganz ohne Stöhnen und Klagen ging es aber auch heute nicht! 😉

Der vierte Tag: im Touristikbüro wollen wir uns über den Wikinger-Friesen-Weg informieren und fragen nach Kartenmaterial. Die Antwort und das Unwissen der Mitarbeiterinnen hat uns geschockt. Die konnten keine Auskunft geben und wussten nicht einmal, dass der Weg direkt vor ihrer Nase, auf dem Platz vor der TI, begann. Brauchbare Fahrradkarten – Fehlanzeige!

In Unkenntnis des richtigen Weges radeln wir die gleiche Strecke am Deich zurück, die wir tags zuvor bereits gefahren sind. Wir fahren dann aber direkt nach Tönning, mit dem schönen, alten Binnenhafen. Ein Besuch lohnt auch das Wattforum. Wir haben dafür keine Zeit und radeln weiter nach Friedrichstadt. Hier machen wir eine Pause und schauen uns etwas um. Für diese alte Holländerstadt, mit den schmucken Treppengiebelhäusern, sollte man sich etwas Zeit nehmen. Und wer möchte, kann auch noch eine Bootsfahrt über die vielen Kanäle in der Stadt machen. Hier bekommen wir endlich eine vernünftige Karte und fahren nun auf den ausgeschilderten Radweg quer durchs Land bis nach Hollingstedt. Bei der netten Frau Peper, im Gästehaus „Schneeblock“, finden wir unser Bett für die Nacht. Besser, das möchte ich hier betonen, kann man nicht wohnen. Und am nächsten Morgen gibt es ein großes Frühstück nach Landfrauenart! Unterkunft, Gastgeberin und Frühstück Note 1a!
79km legten wir an Strecke zurück und erreichten hierbei ein Durchschnitt von 16,8km/h! Peter schien es wieder besser zu gehen.

Der fünfte Tag ist der letzte Tag unserer Erprobungstour. Heute fahren wir ein Stück entlang des Danewerkes. Die Waldemarsmauer haben wir zwar nicht gefunden. Aber den Wall kann man nicht übersehen. Und ein Museum könnte man auch besuchen, sofern man das wollte. Wir radeln weiter, immer Richtung Osten, Richtung Heimat. Über Schleswig, Ulsnis und Lindaunis erreichen wir nach 71 km den Kappler Hafen. Und so trinken wir am 16.04. um 15:45Uhr ein lecker Einlaufbier! Auch heute war wenig Wind und überwiegend Sonne.

Insgesamt betrug die Strecke 382km die wir in einer Fahrzeit von knapp 25h bewältigt haben. Das Wetter war anfangs nicht so dolle, erst am dritten Tag wurde es gut. Ich glaube Peter hat sich bereits am ersten Tag etwas verausgabt und dann nicht mehr richtig erholt. Dazu kamen später Knieprobleme, die bis zum Schluss anhielten. Aber Erfahrungen konnten ausreichend gesammelt werden. Ich hoffe nur, dass Peter alles gut weg steckt und nicht mutlos wird. Ende Mai soll die „Polentour“ starten. Bis dahin muss er sicher noch etwas an Kondition aufbauen und sich vollends auskurieren. Nun, man wird sehen!

 

Auf dem Ostseeküsten Radweg – von Kappeln nach Ahlbeck

Irgendwie ist es nicht so recht zu glauben, trotzdem aber wahr. Was lange vorher überlegt, geplant und vorbereitet wurde, wird jetzt in die Tat umgesetzt. Am 03. Juni 2010 starte ich meine erste mehrtägige Radtour! Die Strecke: der Ostseeküstenradweg (OKRW) von der dänischen Grenze bis an die polnische Grenze nach Ahlbeck! Ok, so ganz stimmt es zwar nicht, denn den ersten Teil von Flensburg nach Kappeln habe ich quasi als Trainingsstrecke bereits vorab abgefahren. Richtig ist also: mit Muskelkraft, auf dem Fahrrad, von Kappeln bis an die polnische Grenze. Das nötige Kartenmaterial liegt schon seit Weihnachten bei mir zu hause herum und wurde ausreichend studiert!

Start 03.06.10

Der „alte Herr“ geht auf Tour

Die einzelnen Etappen:

Die erste Etappe:  von Kappeln nach Hohenfelde
Um 09:45 Uhr starte ich bei Sonnenschein in Kappeln. Ich halte mich fast strikt an die vorgegebene Streckenführung. Das kann ich auch nur empfehlen. Man kann zwar auch hinter Damp/Fischlegerstrand weiter auf der Steilküste fahren. Aber da wird der Weg sehr schmal, teils fährt man an einer Feldkante entlang. Mit Kindern ist das nicht zu empfehlen. Und wer es selbst lieber bequemer mag, sollte sich an die Streckenführung halten.  In der Nähe von Lindhöft habe ich meine  Mittagspause gemacht. Danach ging es weiter über den Dänischen Woldt mit schönem Blick über die Ostsee und entlang der Kieler Förde bis zum Fördeanleger nach Kiel-Friedrichsort. Die Tour durch Kiel erspare ich mir. Die finde ich nicht so spannend. Zum anderen bin ich da auch schon sehr häufig mit dem Auto gefahren. Die Abfahrt erfolgt um 15:23 Uhr nach Möltenort. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. Besser wäre es aber gewesen, ich wäre bis Laboe gefahren. So musste ich mein Fahrrad über eine sehr steile und relativ hohe Treppe tragen. Was bei einer Beladung mit Packtaschen nicht ganz so einfach ist. In Wendtorf habe ich mich verfahren. Die Hinweisschilder sind aber auch sehr klein, eventuell fehlen auch welche. Ich bin jedenfalls weit weg vom OKRW gekommen. *mistwar* Erst am Schönberger Strand war ich wieder richtig! Hier wollte ich eigentlich übernachten. Aber die Tourist Info hatte schon zu, und auch sonst konnte oder wollte mir niemand helfen. Die Freundlichkeit einer Dame in einer privaten Ferienwohnungsvermittlung war sprichwörtlich. Hier fahre ich nicht mehr hin, hier werde ich nicht übernachten! Nur ein Ort weiter, in Hohenfelde fand ich dann ein Privatquartier, ein Doppelzimmer mit Frühstück und Etagendusche (nur für mich) für 20 €. Die Leute waren freundlich, das Frühstück gut und ausreichend, was will man mehr!

Streckenlänge: 110 km, Nettozeit: 5:30h, Bruttozeit: 7:00h, AVS: 19,8 km/h

Alles war bestens. Das Wetter war sehr schön, Sonnenschein, aber nicht zu warm.

Hohenfelde ist ein kleiner Ort an der Ostsee. Es gibt aber einige Möglichkeiten zu Abend zu essen. Der Strand ist sehr steinig und naturbelassen.

Strand Hohenfelde1

Der Steinstrand in Hohenfelde

Die zweite Etappe: von Hohenfelde nach Neustadt
Heute starte ich, nach einem guten Frühstück, bereits um 08:45 Uhr bei bedecktem Himmel.
Leider ist der OKRW nicht so gut ausgezeichnet. Die Schilder sind nur wenig größer als eine Postkarte und sind häufig in nur ca. ein Meter Höhe angebracht. Stehen in, bzw. vor Hecken und sind darum schnell zu übersehen. Hier ist dringend Handlungsbedarf! Hinter Hohenfelde fährt man durch ein sehr schönes Naturschutzgebiet. Vor Heiligenhafen habe ich mich schon wieder verfahren. 🙁 Hinter Ortsmühle fahre ich direkt nach Lütjenbrode und Sütel. Die Fehmarn Rundfahrt lasse ich aus, fahre darum direkt weiter Richtung Timmendorf. Meine Mittagspause mache ich diesmal in Süssau, unmittelbar am schönen Ostseestrand. Das Lokal – sehr zu empfehlen – am Campingplatz ist fast komplett leer, außer mir sitzt nur noch eine weitere Person hier. Ich setzte mich auf die Terrasse mit traumhaftem Blick auf die Ostsee und bestelle eingelegte Bratheringe mit Bratkartoffeln. Nach ausreichender Pause und lecker Essen *michfreuenkonnte* ging es weiter Richtung Süden. Hinter Grömitz bin ich weiter auf dem Steilküsten Wanderweg gefahren, nicht auf  dem OKRW, bis Pelzerhagen. Der Weg ist zwar hin und wieder etwas schmaler, aber dafür kann man  fast die ganze Zeit den herrlichen Blick auf die Ostsee genießen. Der Weg führt durch Wald und Flur, ist darum auch nicht befestigt, aber gut befahrbar. In Neustadt versuche ich ein Quartier zu bekommen. Es ist allerdings schon sehr teuer. Also versuche ich es erst noch einmal in Sierksdorf. Hier erreiche ich niemand mehr. In Scharbeutz kann mir ein freundlicher Herr der Kurverwaltung nicht weiter helfen. Die Vermieter haben der Kurverwaltung verboten Unterkünfte für nur eine Nacht zu vermitteln. Ich müsste also allein telefonieren, so sein Vorschlag! Will ich aber nicht, darum bleibe ich in Neustadt. Hier bekomme ich ein Doppelzimmer in einer Pension mit Frühstück für 55 €! Nicht gerade wenig, dafür wurde ich am Morgen mit Musik geweckt. *g*

Streckenlänge: 117 km, Nettozeit: 6:20h, Bruttozeit: 9:00h, AVS: 18,5 km/h

Morgens war es bedeckt, doch gegen Mittags schien wieder die Sonne.

Neustadt ist ein sehr schöner Ort mit einem riesigen Seglerhafen und einer langen Promenade die von der Brücke im Zentrum bis zum Ostseestrand führt. Natürlich gibt es viele Lokale. Schön und gut ist das Brauerei Restaurant gleich vor der Brücke, wo es guten Fisch und lecker Bier gibt!

Steilküste an der Lübecker Bucht

Steilküste an der Lübecker Bucht

Die dritte Etappe: von Neustadt nach Wismar
Der Start erfolgt um 09:00 Uhr. Diesmal habe ich mich wieder für die Mittagspause beim Schlachter und Bäcker eingedeckt. Zunächst werden die „Nobelbäder“ an der Lübecker Bucht abgefahren, immer direkt auf, oder in der Nähe der Promenaden. Man, ist das alles nobel, *lachenmuss* nur leider können sie den OKRW nicht ordentlich auszeichnen! Aber vielleicht wollen sie das auch gar nicht. Radwanderer passen wohl nicht in ihre Zielgruppe. Traurig traurig, kann ich da nur sagen. Die vorhandenen Schilder müssen mit der Lupe gesucht werden, so klein sind die. Man kann nur hoffen, dass diese  nicht eingewachsen sind, oder irgend jemand etwas davor gestellt hat. Dies ist Antiwerbung für den OKRW und sollte schnellstens verbessert werden. Auch mittendrin sollten Hinweise vorhanden sein. So weiß man u. U. erst nach mehreren Kilometern ob man noch richtig ist, oder nicht! *kopfschüttelnmuss* Da es viel entlang der Promenaden geht, habe ich zwar immer Sicht auf das Wasser, aber ich muss gleichzeitig auf die vielen Fußgänger achten die doch recht zahlreich unterwegs sind.
In Travemünde geht es mit der Fähre zum Priwall. Und dann auch schon bald über die Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern. Und hier kann man sich ansehen wie ein Radfernweg ausgeschildert sein sollte. Große Schilder, auch zwischendrin einmal, in richtiger Höhe, mit Kilometerangaben zum nächsten Ort. Das nenne ich vorbildlich!
Der Weg von Travemünde nach Boltenhagen ist landschaftlich sehr schön. Er führt zumeist entlang der Ostseeküste mit Seeblick. Ich denke es sind überwiegend die alten Kontrollwege der NVA aus DDR Zeiten, die jetzt als Radfernweg bis an die polnische Grenze genutzt werden. Diese Teilstrecke ist wassergebunden, aber auch ganz viel geteert. Wie auch immer, es geht sehr viel auf und ab, ganz schön anstrengend! Und sie ist wirklich sehr viel befahren, es war richtig was los. Das mag aber eventuell, oder ganz sicher, auch daran gelegen haben, dass heute ein sonniger, wunderschöner Sonnabend ist! In der Woche, außerhalb der Ferien, ist das wohl anders. Besonders schön und sehenswert ist der kleine Ort Hoben, kurz vor Wismar. Alle Häuser haben hier ein Reetdach. Es sieht aus wie in einem Museumsdorf, was es aber nicht ist!
Um 16:15 Uhr habe ich, Dank der Unterstützung Charlies von zuhause aus per Internet, 😉  mein Quartier gefunden.

Streckenlänge: 97 km, Nettozeit: 5:10h, Bruttozeit: 7:15h, AVS: 18,8km/h

Morgens noch bewölkt, ab späten Vormittag Sonnenschein.

Wismar ist sehenswert. Die imposanten Kirchen bestimmen das Stadtbild und sind von Weiten schon sichtbar. St. Nikolai und St. Georgen sind gewaltige Zeugen der Backsteingotik im Ostseeraum. Von St. Marien steht nur noch der hohe Turm. Die Innenstadt ist sehr schön restauriert, der alte Hafen lädt zum Verweilen ein. Möglichkeiten der „Nahrungsaufnahme“ gibt es ausreichend.

Hafen von Wismar

Hafen von Wismar

Die vierte Etappe: von Wismar nach Wustrow
Auch heute starte ich wieder um 09:00 Uhr. Der Weg ist super ausgeschildert. Er führt häufig weg vom Straßenverkehr, über separate Fahrradwege durch Feld und Flur, teils wassergebunden, teils asphaltiert, teils festgefahrener Waldboden. Alles aber gut zu befahren, wenn es auch den einen oder anderen Schlag gegeben hat. Mit Sonnenbrille sieht man eben nicht jede Wurzel oder Unebenheit im Wald. 😉 Und trotzdem, solch gute Fahrradwege sucht man auf der Schleswig-Holsteinischen Seite zumeist vergebens. Mecklenburg Vorpommern hat hier eindeutig die Nase vorn.

Wieder liegen sehr viele Ostseebäder, wie z. B. Kühlungsborn, Heiligendamm, Warnemünde und Graal-Müritz, an der Strecke. Schöne Orte und tolle Gegenden habe ich wieder gesehen. Mein heutiges Ziel liegt auf Fischland-Darß, zwischen Ostsee und Bodden!

Mit Hilfe von Charlie ist das Quartier in Wustrow schon gebucht. Und es gibt auch eine kleine Überraschung. Diesmal übernachte ich auf einem Hotelschiff. Dies liegt zwar hoch und trocken, aber immer noch ganz dicht am Saaler Bodden und es gibt schöne, helle, große Kabinen! Einst ist dieser alte dänische Frachtensegler, die Stinne,  an der Ostseeküste gestrandet. Später wurde er in den Bodden gezogen, verlandete und dient heute als Hotel- und Restaurantschiff.

Streckenlänge: 112 km, Nettozeit: 5:50h, Bruttozeit: 7:30h, AVS: 19,2 km/h

Das Wetter war sehr schön, die Sonne schien bereits am frühen Morgen.

Wustrow ist ein kleiner Ort und Ostseebad zwischen Saaler Bodden und der Ostsee. Es gibt viele Restaurants und Imbissstuben, so dass man nicht verhungern muss. Ich habe beim Restaurantschiff, direkt am Bodden lecker Fisch gegessen.

Die Stinne, heute ein Hotel

Die Stinne, heute ein Hotel

Die fünfte Etappe: von Wustrow nach Stralsund

Nachts hat es kräftig geregnet. Auch als ich zum Frühstück ging, regnete es noch. Aber als  ich dann los fuhr, war es trocken. So blieb es bis kurz nach der Mittagspause. Gegen 14:00 Uhr fing es wieder an und es kam kräftig Wind auf. In den Böen war das schon stürmischer Wind, echt recht heftig! Und es lagen noch ca. 35 km vor mir. Gut nur, dass ich in die richtige Richtung fuhr. 🙂 So hatte ich die meiste Zeit den Wind von hinten oder von der Seite. Selten musste ich gegen den Wind anfahren. Die Strecke ist wunderschön. Leider konnte ich diese bei dem Regenwetter nicht so richtig genießen. Als es morgens noch trocken war, mussten sehr viele Pfützen vom nächtlichen Regen umfahren werden. Und im Regen selbst möchte man nur so schnell wie möglich ans Ziel kommen. Wieder war das Quartier per Internet von Charlie direkt gebucht worden.

Streckenlänge: 98 km, Nettozeit: 5:10h, Bruttozeit: 7:00h, AVS: 18,9 km/h

Die Altstadt von Stralsund wurde zusammen mit der Altstadt Wismars als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Hier stehen mit St. Jacobi, dem Rathaus  und der Nikolaikirche weitere Zeugen der mittelalterlichen Backsteingotik. Auch gibt es hier eine gut erhaltene Stadtmauer mit zwei intakten Stadttoren. Die Sanierung im Allgemeinen ist gut vorangekommen, aber noch längst nicht abgeschlossen. Hierfür sind wohl noch sehr viele Jahre nötig um den Sanierungsstau aus der DDR Zeit abzubauen. Ein Aufenthalt und eine Besichtigung von Stralsund sind jedoch zu empfehlen.

Backsteingotik in Stralsund, das Rathaus

Backsteingotik in Stralsund, das Rathaus

Die sechste Etappe: von Stralsund nach Heringsdorf
Dies ist die letzte Etappe auf dem OKRW zum Erreichen meines ersten Zieles! Es ist auch gleichzeitig die längste Etappe.  In Bezug auf den Belag des Radweges liegt eine abwechslungsreiche Strecke vor mir. Kurz hinter Stralsund, von Andershof bis nach Mesekenhagen, fährt man erst mal auf einer denkmalgeschützten Kopfsteinstraße neben der Hauptstraße. Diese ist ca. 14 km lang. Gott sei Dank, es ist ein kleines Kopfsteinpflaster, das kann man noch einigermaßen befahren. Die Strecke an sich ist sehr schön, denn sie führt größtenteils durch eine alte Allee. Danach gab es noch Waldwege, Plattenwege usw., also die ganze Palette an Möglichkeiten. Hinter dem Seebad Lubmin fährt man direkt neben dem stillgelegten Kernkraftwerk daher. Heute entwickelt sich dort ein Industriepark. In Freest habe ich Mittagspause gemacht. Hier habe ich auch die Chance verpasst mit der Fähre nach Peenemünde überzusetzen. So hätte ich sicher einige Kilometer Radweg eingespart. Die Fähre verkehrt übrigens in der Saison immer um 20 Minuten nach, im stündlichen Rhythmus. So fahre ich dann, wie geplant, über Wolgast auf die Insel Usedom. Auch hier geht es wieder fast ausschließlich entlang der Küste, auf den Promenaden oder auf den Deichwegen. Man kommt durch jedes Seebad an der Ostseeküste. Es gibt aber auch ganz extreme Steigungen kurz vor Bansin. 16% Gefälle und Steigungen werden angezeigt. So kurz vor dem Ziel, nach ca. 120km Wegstrecke, schlauchen die ganz schön. Ich habe aber alle geschafft, musste nicht absteigen oder aus dem Sattel gehen. Die Zunge hing aber jedes Mal aus dem Hals, wenn ich oben war. Nach neun Stunden erreiche ich Heringsdorf, eins der drei so genannten „Kaiserbäder“ die alle ineinander übergehen. In Heringsdorf werde ich übernachten.
Das eigentliche Ziel ist ja die polnische Grenze. Also bin ich noch einmal losgefahren, diesmal ohne Gepäck. Bis zur Grenze sind es auch nur noch knapp 8 km. Den Grenzübergang an sich habe ich fast gar nicht bemerkt. Erst als die Menschen auf dem Parkplatz polnisch sprachen, war mir klar dass ich bereits in Polen bin. Dann fand ich noch einen Stadtplan von Swinemünde! Es war schon ein schönes Gefühl das angepeilte Ziel auch wirklich erreicht zu haben, und das in nur sechs Einzeletappen. *michganzdollfreuenmusste*

Streckenlänge: bis Heringsdorf 135km, zur Grenze und zurück 16km

Nettozeit: 8:10h, Bruttozeit: 10:30h, AVS: 18,45km/h

Das Wetter war wieder super, nicht zu warm, viel Sonne, aber auch Wolken, wenig Wind und kein Regen. Radfahrerherz was willst du mehr?

Über die „Kaiserbäder“ ließe sich bestimmt viel sagen, aber irgendwie sind sie alle gleich mit den alten Villen und großen Hotels an den Promenaden auf den viel zu vielen  Menschen, die den Radfahrern das Leben schwer machen. Und so richtig weiß man gar nicht, ob man noch in Bansin ist oder doch schon in Heringsdorf.

Zugang zur Seebrücke in Ahlbeck

Zugang zur Seebrücke in Ahlbeck

Die Zusammenfassung:

Die erste Etappe:  von Kappeln nach Hohenfeld                    110km
Die zweite Etappe: von Hohenfelde nach Neustadt                117km
Die dritte Etappe: von Neustadt nach Wismar                       97km
Die vierte Etappe: von Wismar nach Wustrow                      112km
Die fünfte Etappe: von Wustrow nach Stralsund                   98km
Die sechste Etappe: von Stralsund nach Swinemünde           143km

Streckenlänge    gesamt:                                    677km

Gesamtfahrzeit:                                                36:10h

AVS:                                                             18,7km/h

Das Resümee:

Es ist eine lohnenswerte Radreise. In Schleswig-Holstein fährt man größtenteils auf Straßen begleitende Radwege und auf wenig befahrenen Straßen. Es gibt auch einige Wege die direkt durch Wald und Flur führen. An der Lübecker Bucht fährt man auch entlang der Promenaden. Der Weg ist m. E. nicht so gut ausgeschildert, leider! Die Schilder sind teilweise sehr klein, so dass man sie schnell übersieht, oder sie sind nicht mehr lesbar. Der Zahn der Zeit hat doch mächtig an diesen genagt! In den Bädern vor Lübeck findet man diese häufig überhaupt nicht, obwohl diese sich doch am ehesten eine ordentliche Ausschilderung leisten könnten. Ich habe den Eindruck, dass diese Orte es gar nicht wollen. Radfahrer will man nicht haben. Das wurde auch dadurch deutlich, dass man nur vereinzelt bereit war ein Quartier für eine Nacht zur Verfügung zu stellen. In Mecklenburg-Vorpommern ist alles sehr viel besser! Die Ausschilderung ist vorbildlich. Die Schilder sind ausreichend groß, und in der richtigen Höhe angebracht. Auch bei den Wegen hat Meck-Pom die Nase vorn! Hier profitieren sie aber wohl davon, dass die ehemaligen Kontrollwege der NVA noch vorhanden waren und es sehr einfach war, diese als Ragwege umzufunktionieren. Sie sind durchweg in einen sehr guten Zustand. Die wenigen Ausnahmen sind in den einzelnen Etappen näher beschrieben.
Das Wetter war sehr schön, ideales Radlerwetter! Allein am 5. Tag hat es ab ca. 14:00 Uhr geregnet. Als ich dann in Stralsund ankam, war es wieder trocken. Auch eine Belästigung durch den Wind war kaum festzustellen. Ich hatte überwiegend Rücken- oder Seitenwind. Von vorne kam er Gott sei Dank nur ganz selten. Welche Beeinträchtigung der Gegenwind sein kann, konnte ich bei den Radlern erkennen die mir entgegen kamen. Es war eben doch die richtige Entscheidung von Kappeln aus zu starten und dann von Ahlbeck mit der Bahn zurück zu fahren. Die Strecke umgekehrt wäre ungleich schwerer gewesen.
Die Hauptwindrichtung im Norden Deutschlands ist West bis Südwest, das sollte man bei einer Tourplanung berücksichtigen. Nur eine Sicherheit dass der Wind dann immer aus Westen kommt, und so unterstützend auf den Rücken weht, die gibt es selbstverständlich nicht. Und bei schönem warmem Wetter haben wir Ostenwind. Aber diesmal war es zu meiner großen Freude wieder einmal anders. Glück gehabt!

Ich bin am Ziel

Ich bin am Ziel