Zittau, an der Deutsch/Polnisch/Tschechischen Grenze ist der Ausgangspunkt für  unsere „Spreetour“. Nach 16h! Bahnfahrt – bereits den ersten Anschlußzug in Kiel verpassen wir – und einigem Suchen erreichten wir um 22:15 Uhr unser Hotel. Am nächsten Morgen dann erfolgt der Start.

Die erste Etappe, von Zittau nach Uhyst, 113km
Selbstverständlich führt uns der erste Weg zunächst an die Quelle der Spree. Eine von drei bekannten,  am Kottmar in ca. 480m üNN. Bevor wir die Quelle erreichen mussten einige Anstiege bewältigt werden. Ein müdes Rinnsal bildet den Anfang des Flusses, der nach ca. 400km in Berlin in die Havel fließt.
Im stetigen auf und ab radeln wir durch Ebersbach, Neusalza-Stremberg, Schirgiswalde, Bautzen nach Uhyst am Bärwalder See. 854 Hm mussten bis dahin bewältigt werden!

Spreequelle

Spreequelle

Flussquerung

Flussquerung

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Etappe, von Uhyst nach Burg, 113 km
Es kann ja eigentlich immer mal pasieren, aber auf einer Fahrradtour wünscht man es sich nicht, Plattfuss! Doch sicher ist man nie, und so mussten wir heute, kurz nach dem Start, erst einmal einen Schlauch flicken. Eine längere Zwangspause war die Folge. Trotzdem schafften wir die geplante Strecke. Die Tour führte uns heute sehr viel entlang der Spree, durch eine tolle, unberührte und wenig besiedelte Landschaft, viel Ruhe, wenig Straßenverkehr!  Wir fahren über Bärwalde, Neustadt, Schwarze Pumpe, Spremberg, Cottbus, Peitz nach Burg im Spreewald.

Burg, Spreewald

Burg, Spreewald

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Natur pur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die dritte Etappe, von Burg nach Friedrichswalde, 97 km
Heute erradeln wir die bekanntesten Orte des Spreewaldes. Immer wieder führt der Weg durch größere Wälder. Auf unbefestigten Waldwegen, aber gut befahrbar, radeln wir neben Kanälen und durch Wiesen. In Lübbenau gab es für jeden von uns die erste, aber auch die einzige, Spreewaldgurke. Unser Ziel erreichen wir nach 97 km und 6h Radelzeit.

Spreekahn, Lübbenau

Spreekahn, Lübbenau

 

Vor Lübbenau

Vor Lübbenau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die vierte Etappe, von Friedrichswalde nach Oranienburg, 138 km
Mit dem Rad durch das Brandenburger Tor, eine echt aufregende Vorstellung! Heute werden wir durch Berlin radeln. Da diese Etappe etwas länger ist, geht es bereits um 7:30 Uhr los. Bei einer Temperatur von 8,5° C starten wir und fahren über Erkner, Köpenik zum Brandenburger Tor. Der Radweg ist übrigens sehr gut ausgeschildert, da gibt es nichts zu meckern. Wir haben uns nicht verfahren und erreichen das Ende des Spreeradweges völlig problemlos. Natürlich fahren wir auch zur Eastside Gallery und über die Friedrichstraße. Man muss schon ordentlich aufpassen, finden dort doch Bauarbeiten statt, ein Radweg steht nicht zur Verfügung. Ich mache noch eine extra Runde durch das Brandenburger Tor. Dann wechseln wir auf den Radweg Berlin – Kopenhagen und die Ausschilderung ändert sich zum Negativen.
Da alle Hunger haben, wollen wir eine Kleinigkeit essen. Nach einigem Suchen finden wir ein Imbiss. Hier gab es wohl die schlechteste Currywurst, die man sich vorstellen kann. Und das in Berlin! Über Henningsdorf erreichen wir letztendlich Oranienburg, unser heutiges Etappenziel. Leider haben wir uns sehr viel über die Ausschilderung des Weges geärgert. An wichtigen Stellen fehlte diese, dafür tauchte sie an anderen Stellen auf, wo sie nicht hingehörte und ins Nirvana führte! Das war großer Mist! Natürlich haben wir uns einige Male verfahren und so legten wir 138 km zurück.

Am Brandenburger Tor

Am Brandenburger Tor

Am Reichstag

Am Reichstag

 

 

 

 

 

 

 

 

Die fünfte Etappe, von Oranienburg nach Neuglobsow, 96 km
Von unserer Pension erreichen wir sehr schnell den Radweg. Und verfahren haben wir uns auch nicht. 😉 Etwas Probleme gibt es bei der Zimmersuche. Eigentlich wollen wir bis Wesenberg radeln. Dort bekommen wir aber kein Zimmer. Am Wochenende ist es eben schwieriger etwas Passendes zu finden. In Neuglobsow, am Stechlin See, haben wir mehr Glück und buchen eine Übernachtungsmöglichkeit für uns. Wir radeln über Liebenwalde, Bischofswerder, Zehdenick, Fürstenberg nach Neuglobsow und geniesen wieder die guten Radwege und Natur. Das Terrain war recht hügelig und erforderte einige Anstrengungen, die aber allesamt gut bewältigt wurden.

Die sechste Etappe, von Neuglobsow nach Waren, 102 km
Heute starten wir bei bedecktem Himmel. Später dann verschwinden die Wolken und wir genießen die Sonne. Leider gibt es aber sehr viel Gegenwind. Und was wir eigentlich nicht erwartet haben, es ist sehr, sehr hügelig. Wir radeln recht viel bergauf und -ab. Der Spaß kommt aber trotzdem nicht zu kurz. Und zum Sammeln und „Besorgen“ von Äpfeln ist immer ausreichend Zeit. Die Beschaffenheit einiger Wege ist „suboptimal“. 😉 Besonders zwischen Strasen und Carow geht es viel über schlecht befahrbare Waldwege. Die Streckenführung, immer noch auf dem Radweg Berlin-Koppenhagen -> Wesenberg, Blankenförde, Dalmsdorf, Ankershagen, Kargow, durch den Nationalpark Müritz bis nach Waren.
Entfernung = 102 km, Fahrzeit: 6:35 h, Höhenmeter: 724!

Blick auf Waren

Blick auf Waren

Waren

Waren

 

 

 

 

 

 

 

Die siebte Etappe, von Waren nach Bützow, 98 km
Um 8:00 Uhr starten wir vom „Fledermaushaus“ im Müritz-Nationalpark. Viele Seen sind unsere heutigen Begleiter. Wir fahren ja schließlich durch die Mecklenburger Seenplatte.
Das Wetter meint es wieder gut mit uns, so dass wir Sonne und Natur in vollen Zügen geniessen können. Es gab zwar wieder kleine „Anstiege“, dazu einige weniger gut ausgebaute Wegstrecken. Über Jabel, Krakow am See und Güstrow erreichen wir Bützow nach 98 km.

Die achte Etappe, von Bützow nach Gadebusch, 105 km
Erneut muss der Radweg gewechselt werden. Ab hier radeln wir auf den Radweg Hamburg – Rügen. Hier gibt es viel zu kritisieren. Zum einen ist die Ausschilderung lückenhaft und nicht immer eindeutig. Zum anderen führt er über sehr sandige Wege, die eigentlich nicht befahrbar sind, jedenfalls nicht mit Tourenrädern und Gepäck. Auch fahren wir häufig über Kopfsteinpflaster und wieder viel bergauf und bergab. Wir können das alles gar nicht so recht glauben! Heute kommen wir u. a. durch Laase, Klein Labenz, Warin und Bad Kleinen. Diese Stadt ist wenig ansprechend. Wir sind uns einig: Bad Kleinen, nie wieder! Wir kommen aber auch durch die Landeshauptstadt Schwerin mit dem imposanten Schloss, bzw. Landtag. Und nach 105 km und 661 Hm erreichen wir um ca. 19:00 Uhr das Hotel „Christinenhof“ in Gadebusch, Ortsteil Güstow.

Schloss Güstrow

Schloss Güstrow

Schloss Schwerin

Schloss Schwerin

 

 

 

 

 

Die neunte Etappe, von Gadebusch nach Niendorf, 97 km
Beim Start ist es relativ kalt, nur ca. 8° C. Um so mehr überrascht es uns, dass wir plötzlich an Erdbeerfeldern entlang fahren. So etwa 100 Pflücker warten auf Ihren Einsatz bzw. befinden sich bereits in den Reihen bei der Ernte. Niemals hätten wir gedacht dass um diese Jahreszeit, so weit im Norden, Erdbeeren geerntet werden. Überwiegend sind wir neben der Bundesstraße auf dem Radweg geradelt. Und dann wechseln wir am Vormittag die Grenze nach Schleswig-Holstein und erreichen bald Ratzeburg. Von hier weiter zum Elbe-Lübeck Kanal und dann auf dem Kanalsicherungsweg nach Lübeck. Den weiteren Weg nach Timmendorf finden wir nicht sofort und radeln etwas suchend durch Lübeck. Später genießen wir den schönen Blick über die Lübecker Bucht, bevor wir Niendorf, unser heutiges Ziel, erreichen. Auch hier finden wir nicht so gleich eine Unterkunft. Im Hotel „Stadt Hamburg“ nimmt man uns letztendlich dann für mehr als 50€/Pers. auf. Lübecker Bucht, was kann man anderes erwarten? Ähnliche Erfahrung hatte ich bereits bei meiner Tour auf den Ostseeküsten Radweg gemacht.

Erdbeerfelder

Erdbeerfelder

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An der Lübecker Bucht

Die zehnte Etappe, von Niendorf nach Kappeln, 124 km
Unser heutiges Ziel soll der NOK sein. Dort in der Nähe wollen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit suchen, um dann am morgigen Tag gemütlich nach Hause zu radeln. Daraus wird aber nichts. Zunächst fahren wir Richtung Norden bis Haffkrug. Von hier geht’s weiter ins Landesinnere über Süsel, Eutin durch die Holsteinische Schweiz nach Malente-Gremsmühlen, Plön, Preetz in Richtung Achterwehr. Leider finden wir hier keine Übernachtungsmöglichkeit, auch wenn wir es kaum glauben können. Nach kurzer Besprechung entscheiden wir uns direkt nach Kiel zu radeln, um von dort mit der Bahn nach Süderbrarup zu fahren. So wird aus dem gemütlichen nach Hause radeln am letzten Tag nichts. Das letzte Ende von Süderbrarup nach Kappeln wird mechanisch herunter geradelt. Um 22:45 Uhr verabschieden wir uns an der Mühle in Kappeln voneinander. Mehr als 1100 km sind wir gemeinsam geradelt. 11 abwechslungsreiche, interessante, erholsame und schöne Tage liegen nun hinter uns!