Altmühltal-Main-Rhein Tour 2013

Der Start zu unserer diesjährigen Radtour erfolgt am Sonntag, 26.05. um 08:30 Uhr an der Mühle in Kappeln. Der Zug ab Süderbrarup fährt um 09:29 Uhr über Kiel und Hamburg nach Donauwörth. Nach ca. 10,5h erreichen wir den Ausgangspunkt der Tour. Nur wenig mussten wir heute radeln, gerade einmal knapp 20km. Die vorgebuchte Übernachtungsmöglichkeit, den Gasthof Meyer, erreichen wir im leichten Regen. Dafür sind die Zimmer sehr gut, genau so wie das Abendessen und Frühstück.
Die geplante Tour wird gehen über den Donau-, Altmühl-, Aisch-, Main- und Rhein-Radweg bis nach Bonn. Mehrere deutsche Flüsse werden uns auf dieser Tour begleiten.

 

Die erste Etappe, von Donauwörth nach Weltenburg, 113km

Unsere Tour beginnt am Montag, 27. Mai um 08:45 Uhr, bei Regen. Zu Beginn geht es recht viel bergauf und -ab. Anfangs radeln wir auf geteerten Wegen. Später wechselt der Belag! Nach 40km erfolgt die erste Rast in Neuburg. Natürlich radeln wir zum Schloss und Marktplatz hinauf. Später passieren wir das Jagdschloss Grünau. Dieses Gebäude, mit der glasierten Dacheindeckung, erinnert stark an typische Gebäude im Burgund.
Leider sind wir doch deutlich von der Donau entfernt. Das hatten wir anders erwartet. Was auch negativ auffällt ist die Oberbeschaffenheit des Radweges. Ein Gemisch aus Kies und Lehm macht das radeln schon sehr schwer, zumindest bei den derzeitigen Wetterbedingungen mit sehr viel Regen! Zum anderen sehen wir und die Räder aus wie die Schweine in der Suhle! Nach 80 km dann die zweite längere Pause in Vohburg. Hier gibt es endlich Kaffee und Kuchen. :-)  Zwischenzeitlich hat der Regen aufgehört. Auch die Sonne haben wir für einen kurzen Augenblick gesehen. Es bleibt bedeckt aber trocken.
Um 18:30 Uhr erreichen wir unsere gebuchte Pension in Weltenburg nach 113 km und knapp 10h. Bevor wir die Zimmer betreten können müssen wir allerdings erst einmal unser Bekleidung, Taschen und Räder reinigen. Da es keine Gaststätte gibt, bei der wir etwas zu Essen bekommen können, lädt uns die Pensionswirtin ein und beköstigt uns mit Leberkäs, Spiegelei und einer Käseplatte.
Bei dunklem Klosterbräu sitzen wir noch gemütlich und guter Laune zusammen. Radlerherz, was willst du mehr?

Jagdschloss Grünau

Jagdschloss Grünau

 

Schloss Neuburg, Donau

Schloss Neuburg, Donau

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Etappe, von Weltenburg nach Walting, 86km

Nach dem großen Frühstück bei Frau Köglmeier starten wir in einen sonnigen Tag. Zunächst besichtigen wir noch die spätbarocke Klosterkirche. Dann fahren wir mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch, unbedingt ein MUSS, wenn man hier ist! Es ist aber auch sehr eindrucksvoll zu sehen, wie sich die Donau innerhalb von 15 Mio. Jahren durch die Felsen gewaschen hat. Und bei dem heutigen Sonnenschein ist alles noch ein Tick schöner. Nach ca. 20 Min. Schifffahrt wird Kehlheim erreicht. Das Schiff legt direkt am Einstieg des Altmühl – Radweges an. Ab sofort müssen wir für unsere Fortbewegung selbst sorgen und in die Pedalen treten. Auch heute geht es wieder über wassergebundene Radwege, die aber trocken sind. Anders als an der Donau fahren wir sehr viel in Sichtweite der Altmühl oder des Rhein-Main-Donau-Kanals. Auch passieren wir viele Burgen und Schlösser. In der Nähe von Prunn erreichen wir ein Wahrzeichen der unteren Altmühl, Europas längste Holzbrücke. Mit elegantem Schwung  und 193 m Länge ermöglicht sie Fußgängern den trockenen Wechsel zur anderen Flussseite.
In Beilngries, ein schöner Ort mit alter, bunter Bausubstanz, wird nach 50 km eine längere Pause eingelegt, später dann in Kinding noch eine Kaffeepause. Der Rest der Strecke geht nochmals häufig bergauf, aber dann auch wieder bergab und bietet uns herrliche Ausblicke auf das Altmühltal! Um 18:00 Uhr erreichen wir den Gasthof „Zur Mühle“ in Walting.
Eine schöne Tour, in toller Gegend mit vielen schönen Aussichten liegt hinter uns.

Kloster Weltenburg

Kloster Weltenburg

 

Donaudurchbruch bei Kehlheim

Donaudurchbruch bei Kehlheim

 

 

 

 

 

 

 

Die dritte Etappe, von Walting nach Muhr am See, 100km

Wir starten um 8:30Uhr und wieder regnet es, und nicht zu knapp! 🙁  Was sollen wir machen, wir wollen doch weiter. Also Kopf nach unten und los geht’s, ohne viel Sightseeing. In Eichstätt müssen wir aber hinauf zur Willibaldsburg radeln. Mächtig steil ist der Weg, darum überaus anstrengend, aber machbar. Die Burg ist heute ein Gesteinsmuseum, welches wir uns aber nicht ansehen. Dafür aber den botanischen Garten, den Bastionsgarten. Zwar sehr schön, aber im Regen nicht wirklich! Da machste ja nix! 😉
Um 15:00 Uhr endet der Regen für heute, endlich! Der Radweg führt uns fast immer um die Orte herum, selten durch den Ort. In Gunzenhausen verlassen wir mal kurz den Weg und schauen uns die Stadt an. Für eine Kaffeepause haben wir auch noch Zeit. Watt mutt, dat mutt!
In Muhr am See schlagen wir heute unser Nachtquartier auf. Die Räder, Schuhe und Hosen sind wieder dreckig ohne Ende. Da ist wieder Reinigung angesagt!
Ohne Regen wäre die Tour  um Längen schöner gewesen und wie schön erst, wenn die Sonne sich gezeigt hätte.
Das Tal der Altmühl hat sich verändert, ist deutlich breiter geworden und die Berge sind fast vollständig verschwunden.

Turmhaus Muhr am See

Turmhaus Muhr am See

 

Schloss Prunn, Altmühl

Schloss Prunn, Altmühl

 

 

 

 

 

 

 

Die vierte Etappe, von Muhr am See nach Bad Windsheim, 105km

Heute erwartet uns eine Überraschung: Sonnenschein! Juchuuuu. Alle sind glücklich und freuen sich auf den heutigen Tag! Der Höhepunkt der vierten Etappe ist Rothenburg ob der Tauber. Die Altmühl begleitet uns fast pausenlos. Auch wenn der Radweg an Herrieden vorbei führt, schauen wir uns den Ort doch ein klein wenig näher an. Und was soll ich sagen, auf dem Storchenturm von H. sitzt tatsächlich ein Storch! – Von dem Touristikverein dort hin gesetzt? –  In Hornau verlässt uns die Altmühl, die etwas nördlicher bei Erlach entspringt. Und nach 73 km erreichen wir Rothenburg. Mensch ist das voll hier. Straßen und Plätze sind gefüllt mit Touristen. Ach ja, wir gehören natürlich auch dazu! R. ist wirklich sehr schön und alt und wir versuchen die Stadt zu genießen. Nicht ganz einfach, überall Gedränge.
Außer Uli – der war schon mal oben und passt auf die Räder auf – steigen alle auf den Rathausturm. Von dort hat man eine tolle Aussicht in alle Himmelsrichtungen.
Nach einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen geht es für uns weiter, mal ein Stück neben der Tauber, später dann auf dem Aischradweg. Hier fahren wir weniger auf extra Radwegen, sondern mehr auf wenig befahrene Straßen. Übrigens war der heutige Streckenabschnitt des Altmühl Radweges sehr viel besser als gestern. Es gab weniger Kieswege, dafür mehr geteerte Strecken. Deutlich erkennbar für uns ist der stark angestiegene Wasserstand der Altmühl. Teilweise stehen die Wiesen unter Wasser, und das Flussbett ist zum Überlaufen gefüllt.
Bis Bad Windsheim, unser heutiges Ziel,  sind es noch ca. 30km. Diese müssen noch bewältigt werden. Die Unterkunft wird heute direkt vor Ort gesucht. Sonst haben wir bereits gegen 15:00 Uhr unser Ziel festgelegt und die Unterkunft gebucht, heute nun mal anders. Das ist gar nicht so einfach, aber letztendlich finden wir für alle dann doch ein Bett, jeweils ein Bett! 😉

Altmühl bei Herrieden

Altmühl bei Herrieden

Storchenturm Herrieden

Storchenturm Herrieden

 

 

 

 

 

 

 

 

Die fünfte Etappe, von Bad Windsheim  nach Scheßlitz, 112km

Leider ist der Sonnenschein schon wieder vorbei und wir steigen wieder mal bei Regen auf die Räder. 🙁 Als Ziel wird heute ausgegeben: Großraum Bamberg, oder so weit wie wir kommen! Und es läuft doch erstaunlich gut. Die erste Pause machen wir in Neustadt an der Aisch. Weitere in Höchstadt und Hirschaid. Der viele Regen hat nicht nur die Felder überflutet, nein, es stehen auch ganz häufig die Radwege unter Wasser. Einige Male sind wir durchs Wasser geradelt, wenn wir auch nicht sicher waren, ob wir dort durch kommen. Bis über die untere Pedale stand teilweise das Wasser und lief dann auch in die Schuhe. Andere Wege waren überhaupt nicht passierbar oder ganz gesperrt. So mussten wir viel auf und neben der Bundesstraße fahren. Das hatten wir uns wirklich anders vorgestellt!
In Bamberg bekommen wir keine Unterkunft. Die Tourist Info kann uns Zimmer in ca. 15 km Entfernung anbieten und buchen. Dummerweise liegt der Ort, Scheßlitz,  in entgegengesetzter Richtung. Wir sind ja hart im nehmen, als nochmals 15 km in die Pedale getreten. Die Unterkunft ist wirklich sehr schön, das Essen und erst Recht das Bier ist wirklich lecker und entschädigt uns für den vielen Regen, die zusätzlichen Kilometer und die gesperrten Radwege.

St. Jacob in Rothenburg

Rothenburg von oben

Rothenburg, Rathausturm

Rothenburg, Rathausturm

 

 

 

 

 

 

Die sechste Etappe, von Scheßlitz nach Mainberg, 84km

Als wir aufstehen, sieht es ganz nach Sonne für den heutigen Tag aus. Beim Frühstück gibt es bereits Nieselregen, beim Start dann starken Regen! Es hat richtig viel geregnet heute! *mistis* Aber Bamberg wollen wir uns trotzdem ansehen. Und wir hatten Glück, in Bamberg ist es trocken. 🙂 Auch dort ist es relativ voll. Der Dom, das Rathaus und alles drum herum sind allerdings sehenswert!
Wieder waren viele Teilstrecken des Radweges gesperrt. Dabei hatten wir uns doch so sehr auf den ***** Main Radweg gefreut. So blieb uns nichts anderes übrig, als wieder auf Straßen auszuweichen. Nicht schön, aber was sollten wir machen, es gab keine Alternativen. Von der Landschaft bekommt man so natürlich nicht sehr viel mit, ist froh, wenn es voran geht. In Mainberg, einem Vorort von Schweinfurt, schlagen wir unser Nachtquartier auf. Diesmal ist es wirklich etwas schlicht. Dummerweise haben sie hier unten gerade Ferien und dazu gibt es noch einen Feiertag. Das hatten wir nicht auf unseren Plan! Darum gestaltet sich die Unterkunftssuche etwas schwieriger.
Aufgrund des Tipps eines Einheimischen fahren wir zu einer nahegelegenen kleinen Brauerei. Hier gab es lecker Essen und Bier. Die zusätzlichen km haben sich überaus gelohnt. 🙂 Wie sagt man doch so schön: „Nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Positives gibt.“ Wie wahr!
Wie war denn sonst das Wetter? Nun ja, es hätte alles schöner sein können. Viel Regen, häufig Gegenwind und die Temperaturen lagen bei 12 bis 15°C.
Aber an unserer Stimmung hat sich nichts geändert. Die ist nach wie vor sehr gut!

Rathaus, Bamberg

Rathaus, Bamberg

Rathaus Bamberg

Rathaus Bamberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Die siebente Etappe, von Mainberg nach Würzburg, 104km

Große Freude, es ist trocken und es scheint die Sonne! *alleganzglücklichsind* Ach ja, heute haben wir im „Rittersaal“ gefrühstückt. Da der Ritter aber bereits seit unzähligen Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt, sind die Möbel auch in einem entsprechenden Zustand. Wer hätte die auch passen sollen? Eine weitere Kuriosität ist, dass der Vermieter mit am großen Tisch sitzt und aufpasst, wie viel wir essen.
Leider können wir auch heute nicht auf dem Main Radweg fahren. Immer wieder sind Teilabschnitte gesperrt. So müssen wir dann auch schon mal höher hinauf und über die Weinberge radeln. Dafür kommen wir durch viele Orte in denen gerade Weinfest gefeiert wird. Und so gönnen wir uns auch mal ein Gläschen Wein, mittags, bei schrecklich schöner Livemusik und Sonnenschein! 🙂
Trotz der Umleitungen gibt es meistens vernünftige Ersatzwege, weg von den viel befahrenen Bundesstraßen. Unser heutiges Ziel ist Würzburg und hier übernachten wir in einem Hostel, nicht sehr schön, dafür verhältnismäßig günstig.

RGH Weinpause am Main

RGH Weinpause am Main

"Land unter" am Main

„Land unter“ am Main

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die achte Etappe, von Würzburg nach Homburg, 99km

Nach dem eher einfachen Frühstück im Hostel starten wir zunächst mit Sightseeing in Würzburg. Das Neumünster, der Dom und die Hofkirche der Residenz werden besichtigt. Für ein Besuch der Residenz selbst reicht die Zeit nicht. Darum schauen wir uns nur den Garten an. Wir sind mächtig beeindruckt vom Pomp und der Ausstattung der Hofkirche. Die muss man gesehen haben. (?) Danach machen wir uns auf den Weg Richtung Mündung des Mains. Der Main führt immer noch Hochwasser, und der Radweg ist immer noch an vielen Stellen nicht passierbar. Aussagen von Radlern, die uns entgegen kommen, lassen nichts gutes ahnen. Auch weiter Main abwärts ist es nicht besser. Das Hochwasser hat uns mächtig im Griff! Viel weniger schön ist, was man uns sonst noch berichtet. Der Scheitelpunkt des Hochwassers liegt noch hinter uns und wird uns wohl erst in dieser Nacht überholen. Dann wird`s noch schlimmer. Wir beraten kurz, ob wir nicht hier abbrechen sollen, in den Zug steigen, um dann an anderer Stelle unsere Tour fortzusetzen. Vom ***** Main-Radweg haben wir bisher sehr wenig gehabt! Letztendlich bleiben wir doch am Main. Nach einigen „Irrfahrten“ finden wir (Gerd für uns 😉 ) einen guten Ersatzweg. Überwiegend auf der linken Flussseite fahren wir häufig in nur geringem Abstand zum Radweg auf wenig befahrenen Straßen. Im kleinen Ort Homburg, kurz hinter Markt Triefenstein, in einer Gaststätte mit eigener Schlachterei, werden wir heute übernachten. Sehr schöne Unterkunft, und die Gaststätte ist auch nicht weit entfernt. 😉
Das Wetter hat sich übrigens geändert. Es war die ganze Zeit trocken und hin und wieder kam die Sonne zum Vorschein!

Residenzgarten, Würzburg

Residenzgarten, Würzburg

Die neunte Etappe, von Homburg nach Mainaschaff, 111km

Juchuuuuu, schon wieder Sonne, und diesmal den ganzen Tag. Wir strahlen mit der Sonne um die Wette, so sehr freuen wir uns! Sonst aber bleibt alles beim Alten. Der Radweg ist häufig gesperrt, und wir fahren auf gut befahrbaren Nebenwegen. Nur ein einziges Mal, kurz hinter Miltenberg, müssen wir auf die stark befahrene Bundesstraße. Eigentlich ist diese für Radfahrer gesperrt. Aber wir haben keine Wahl, wie übrigens noch mehrere Radfahrer, die die gleiche Strecke fahren wie wir! Gott sei Dank sind es nur wenige Kilometer! *Schweißaufderstirnhatten*  Bis zur ersten Pause dauert es heute besonders lang. Erst nach 50 km wird eine Mittagspause in Miltenberg gemacht. Einige Kilometer weiter, in Kleinheubach sehen wir schon von weitem  das imposante Schloss Löwenstein mit seiner großer Gartenanlage, welches heute ein Tagungshotel ist. Wir haben nicht gefragt, was eine Übernachtung kosten würde!
Da wir in Würzburg die Erfahrung gemacht hatten, dass in großen Städten die Übernachtungen deutlich teurer sind als in kleineren, suchten wir heute eine Übernachtung in Mainaschaff, etwas westlich von Aschaffenburg.

Die zehnte Etappe, von Mainaschaff nach Schierstein, 108km

Was soll ich sagen? Die Sonne scheint, kein Regen, aber der Pegel des Mains nimmt nicht nennenswert ab. Also radeln wir wieder weit weg vom ausgezeichneten Radweg. Leider ist diese Strecke nicht besonders schön. Wir radeln durch die Großstädte Offenbach, Frankfurt und Wiesbaden. Mal fahren wir direkt am Main, dann wieder quer durch die Stadt. So richtig können wir uns nicht orientieren um auf den richtigen Weg zu kommen. Ein freundliches Ehepaar, welches gerade die Fahrrad-Tagestour absolvieren will, begleitet uns durch Frankfurt und führt uns auf den richtigen Weg! 🙂 Dafür sind wir wirklich sehr dankbar. Ohne Hilfe wäre es ungleich schwieriger gewesen! Und irgendwann erreichen wir den Rhein. Doch welche Enttäuschung, auch hier stehen die Radwege unter Wasser, sind nicht passierbar. Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt ist es trocken, aber wir können die schönen Radwege nicht benutzen. Schierstein, die Pforte zum Rheingau, ist ein Ortsteil von Wiesbaden. Hier endet heute nach 108 km unsere Etappe.

Hochwasser am Main

Hochwasser am Main

 

RGH in Frankfurt

RGH in Frankfurt

 

 

 

 

 

 

Die elfte Etappe, von Schierstein nach Obernhof/Lahn, 65km

Heute geht es durch den schönen Rheingau bis nach Bingen. Dort wollen wir sehen, wie es weiter gehen kann.
Am Rhein ist die Situation nicht besser als am Main. Wir radeln nicht neben dem Rhein, sondern auf höhergelegene Straßen durch viele Orte. Und zu allem Überfluss finden dort ganz häufig Baumaßnahmen statt und wir können auch dort nicht ungehindert radeln. Wir versuchen zwar immer wieder auf den Rhein-Radweg zu kommen, aber vergebens. Ein Trost für uns ist, dass wir nicht die einzigen sind, die unter dem Hochwasser zu leiden haben.
Dabei hatten wir uns auf die Weinstände und Ruhepausen am Rhein so sehr gefreut. In Rüdesheim, nach dem Besuch der Drosselgasse, erkundigen wir uns in der Tourist-Info über den Zustand des Rhein-Radweges. Wir erfahren, dass dieser gesperrt ist, wir dort nicht weiter Richtung Bonn radeln können. Wir beschließen darum mit der Bahn nach Lahnstein zu fahren und wollen von dort die Lahn aufwärts radeln. Hier gibt es kein Hochwasser und sehr schöne Radwege direkt neben dem Fluss. Bad Ems und das Gasthaus an der Lahn liegen auf unserem Weg. Mächtig bergauf geht es bis zum Kloster Arnstein, ca. 11% Steigung! Wir schauen uns das Kloster von außen an und radeln dann hinunter nach Obernhof (16% Abfahrt). Dort bekommen wir eine sehr schöne private Unterkunft. Und Abends genießen wir das gute Essen und einen leckeren Wein.
Geradelt sind wir heute nur 65km.

Kloster Arnstein

Kloster Arnstein

 

Bad Ems an der Lahn

Bad Ems an der Lahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Die zwölfte Etappe, von Obernhof nach Rheinbreitbach, 100km

Unsere Tour neigt sich dem Ende zu.  🙁  Von Obernhof radeln wir direkt wieder zurück nach Lahnstein, nur zum Kloster fahren wir nicht hinauf. So ersparen wir uns den Weg durch den Wald, der doch sehr viel bergauf und -ab geht, ganz zu Schweigen vom Anstieg zum Kloster mit 16%! Die Strecke ist trotzdem sehr schön. In Bad Ems wird noch eine Pause eingelegt und einige Fotos geschossen, u.a. von der russisch, orthodoxen Kirche. Solch eine sieht man in der BRD ja eher selten. 😉
Kurz vor Koblenz wechseln wir die Rheinseite. Auf der Promenade erreichen wir nach einiger Zeit das Deutsche Eck. Auch hier sehr viele Menschen!
Über Andernach, Remagen und Rolandseck erreichen wir dann Bad Honnef und Rheinbreitbach. Gott sei Dank fährt hier die Fähre. Zur Zeit nicht unbedingt Normalität. Der Rhein führt ja Hochwasser! Nach 100 km erreichen wir das Hotel, in dem wir die letzte Nacht auf unserer diesjährigen Tour verbringen werden. Abends gibt´s noch ein Bier im Biergarten direkt am Rhein.

Hochwasser am Rhein

Hochwasser am Rhein

Der Rückreisetag, Sa. 08.06.2013

Unser Zug, ab Bonn, fährt erst um 16:44 Uhr. Wir wollen die Zeit noch nutzen. In Bad Honnef, genauer in Röhndorf, besuchen wir das Konrad-Adenauer-Haus. Danach radeln wir nach Bonn. Immer noch Hochwasser, darum radeln wir wieder nicht direkt am Rhein entlang.
Der Zug ist pünktlich, wir sind guter Laune, wenn wir auch etwas um die reservierten Stellplätze für die Räder kämpfen mussten. Das lag aber nicht an der Bahn, sondern vielmehr an Mitreisende, die sich einfach nur vorgedrängelt haben. Kurz vor Hamburg Harburg wird unsere Fahrt unplanmäßig unterbrochen! Angeblich ist im Bahnhof, oder davor, ein Güterwaggon entgleist. HH erreichen wir darum mit 35 Min. Verspätung und unser Anschlusszug ist bereits weg. Der Nachfolgezug steht bereits im Bahnhof. Dann etwas Verwirrung, denn Gerd hat die Auskunft erhalten wir würden auf Kosten der Bahn mit einem Großraumtaxi nach Süder gefahren. Nur gibt es ein solches Taxi überhaupt? Fünf Personen, mit Gepäck und Rädern in ein Fahrzeug? Zwischenzeitlich war der Taxifahrer vor Ort und erklärte, dass die Fahrt mit den Rädern nicht stattfinden könnte. In aller Eile besteigen wir dann den Zug der auch bald abfährt. Nur leider hat auch dieser wieder Verspätung. Regulär erreichen wir den Anschlusszug in Kiel, der letzte an diesem Tag, nicht mehr! Die Zugbegleiterin setzt sich mächtig für uns ein, und es geschieht das „Wunder“, der Zug in Kiel wartet auf uns, und um 0:50 Uhr stehen wir auf dem Bahnhof von Süderbrarup. Und dann noch etwas radeln, und wir erreichen Kappeln um 1:45 Uhr wohlbehalten und etwas geschlaucht.
Viel Rad sind wir allerdings nicht gefahren, gerade einmal 45km, 30 bis Bonn, 15 bis Kappeln!

Zusammenfassung der Tour

Mit An- und Abreise waren wir genau 14 Tage unterwegs. Innerhalb der 12 Etappen sind wir insgesamt 1187km geradelt. An vier Tagen hatten wir sehr viel Regen, die restlichen acht Tage schien die Sonne oder es war bedeckt, aber trocken. Anfangs glaubten wir noch, dass wir, wenn es erst wieder trocken ist, die Radwege nutzen könnten. Diese Hoffnung hatte sich allerdings zerschlagen. Im Nachherein muss ich allerdings sagen, dass es bei uns nur um die Radwege ging, die betroffenen Menschen hatten mit ganz anderen Dingen zu kämpfen.
Auch wenn nicht alles so verlaufen ist wie wir uns das gewünscht hatten, so war es doch eine schöne Tour. Der Altmühl-Radweg ist sehr zu empfehlen. Zum Main Radweg können wir aufgrund der Umstände keine Aussage machen. Die Gegend und die Orte am Fluss sind aber sehr schön und lohnen einen Abstecher bzw. längeren Aufenthalt. Die Menschen sind nett, das Essen gut und günstig. Außer an den Wochenenden und in den größeren Städten hatten wir keine Probleme eine geeignete Unterkunft zu finden. Auch die Preise sind durchaus akzeptabel!
Die Stimmung war die ganze Zeit sehr gut, bei Regen und Sonnenschein! Wenn wir auch richtig nass wurden, so gab es am Abend beim Essen und Bier oder Wein viel zu bereden und lachen. Alle waren glücklich und zufrieden. Es gab niemals Stress, und das ist das Wichtigste!