Vom Alpenrand zum Ostseestrand

Radtour 2015, Deutschland von Süd nach Nord!

Schon zu Beginn des Jahres hatten wir uns überlegt, welche Tour wir denn dieses Mal unter die Fahrradräder nehmen wollten. Mein Vorschlag, Deutschland der Länge nach zu durchradeln, fand allseits Zustimmung. Und so begannen wir mit der Planung. Es sollten möglichst wenig Steigungen zu bewältigen sein, und es sollte ebenfalls der möglichst kürzeste, aber auch ein schöner, Weg sein. Mittels einer Übersichtskarte des ADFC konnte die grobe Richtung schnell und einfach abgesteckt werden. Dazu mussten wir nur noch die passenden Radwege finden.

Klar wird diese Tour deutlich länger als alle anderen die wir bisher gemacht haben und darum werden wir auch mindestens 15 Tage unterwegs sein, vielleicht auch noch länger. Der Reiz, eine Reise durch unser Heimatland zu machen, unterschiedliche Landschaften, Gegenden und Städte, sowie die unterschiedlichsten traditionellen Gerichte kennen zu lernen, ist aber für alle ausreichend Motivation und Ansporn. Und die Vorfreude auf diese Tour ist bei uns entsprechend hoch!
Dass wir von Süd nach Nord fahren, stellte sich als die richtige Entscheidung heraus, hatten wir doch in den allermeisten Fällen mit keinem Gegenwind zu kämpfen. Aber so ganz ohne Wind von vorne ging es allerdings auch nicht. 😉

Auf der Tour begleiteten uns folgende Flüsse:
Lech, Wörnitz, Tauber, Main, Sinn, Fulda, Weser, Leine, Aller, Elbe und die Stör. Am Ende radelten wir auch noch ein Stück am Nord-Ostsee-Kanal.

Größere Städte, durch die unser Weg entweder direkt hindurch oder dran entlang führte:
Füssen, Schongau, Landsberg, Augsburg, Donauwörth, Nördlingen, Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Rothenburg o. d. T., Crelingen, Weikersheim, Lauda-Königshofen, Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim, Wertheim, Lohr, Gemünden, Hofstetten, Burgsinn, Altengronau, Sinntal, Fulda, Schlitz, Bad Hersfeld, Rotenburg a. d. F., Melsungen, Burgshausen, Kassel, Hannoversch Münden, Bad Karlshafen, Holzminden, Marktoldendorf, Einbeck, Alfeld, Gronau, Hannover, Garbsen, Neustadt a. R., Schwarmstedt, Fallingborstel, Soltau, Neuenkirchen, Schneverdingen, Undeloh, Buchholz, Neu Wulmstorf, Jork, Wedel, Itzehoe, Hohenwestedt, Rendsburg, Eckernförde und Kappeln.

Bundesländer, die durchfahren wurden:
Bayern und Franken 😉 Baden Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Schleswig Holstein

Radfernwege, die genutzt wurden:
Romantische Straße, Liebliches Taubertal, Main Radweg, Sinntal Radweg, Fulda Radweg, Weser Radweg, D3 (Euroradweg R1), Leine Heide Radweg, Ochsenweg, Nord-Ostsee Kanal Radweg, Ostseeküsten Radweg

Zum Beginn der Tour ging es schon viel bergauf und -ab. Richtung Norden wurde es dann aber deutlich weniger. 🙂 Insgesamt wurden auf einer Strecke von 187 km 7.510 Hm bewältigt. Aber dafür ging es 239 km lang bergab und der Höhenunterschied betrug hierbei insgesamt 8.222 m.

In Prozenten ausgedrückt waren das 13 % Bergaufstrecke, 17 % Bergabfahrt und 70 % fahren in der Ebenen! Da habe ich schon ganz andere Verhältnisse zu bewältigen gehabt!

Die Anreise

Am Pfingstmontag, 25. Mai 2015, starten wir morgens um 5:29 Uhr vom Schleswiger Bahnhof zu unserem Ausgangspunkt. Das Hotel für die erste Nacht ist gebucht und der Zug erreicht pünktlich um 16:00 Uhr Füssen. Der Weg vom Bahnhof zur Unterkunft ist schnell gefunden und erreicht. Nachdem die Zimmer bezogen wurden und die Sachen ausgepackt sind, machen wir uns noch auf den Weg zum Schloss Neuschwanenstein. So viel Kultur muss sein! 😉 Wie nicht anders zu erwarten, drängeln sich die Menschen vor dem Eingang. Wir begnügen uns mit einer Besichtigung des Schlosses von aussen. Übrigens ging es mächtig bergan, bis zu 8%, so dass wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack von den kommenden Bergen bekamen!

1. Etappe, von Füssen nach Landsberg, 96 km, 5:55h

Um 08:05 Uhr starten wir von Füssen. Leider meint der Wettergott es nicht so gut mit uns. 🙁  Die Frage, ob wir einen Regentag hatten oder nicht, wird schon in der Radgruppe kontrovers diskutiert.  Für Gerhard z. B.  ist ein Regentag erst dann ein Regentag, wenn es während der gesamten Tour regnet. Ok, es hat vom Start bis 12:05 Uhr durchgehend geregnet. Dann war es bis 15:00 Uhr trocken, und bis zur Ankunft in Landsberg wieder  Regen. Also, ob wir heute einen Regentag hatten oder nicht, darf jeder für sich allein entscheiden. :-)

Es ging sehr viel bergauf und bergab, bis zu 16% hätten wir meistern können. Besser war es darum vom Rad abzusteigen. Die Strecke ist einigermaßen gut ausgeschildert, aber auch nicht mehr. Leider haben wir uns auch mal verfahren! Über Wiesen und durch den Wald mussten die Räder geschoben werden. Dummerweise gibt es eine Beschilderung der Romantischen Straße für Wanderer und eine für Radfahrer, die ja zwangsweise nicht gleich sein müssen. Das muss man aber erst einmal heraus finden. Unser Zielort, Landsberg, erreichten wir bereits gegen 16:30 Uhr. Und eine Übernachtung wurde auch schnell gefunden. Das Essen im  Gasthaus “Zum Mohren” hat allen nach dieser doch schon anstrengenden Tour sehr gemundet. Auch das Paulaner Dunkel schmeckte allen sehr gut.

2. Etappe, von Landsberg nach Donauwörth, 104 km, 6:30h

Von Landsberg bis Donauwörth, 104km und 6:30h im Sattel. Heute war das Wetter sehr viel besser. Es gab keinen Regen, dafür ein wenig Sonne. Die Strecke war weniger anstrengend,  denn es mussten sehr viel weniger Hm bewältigt werden als gestern. Natürlich war auch wieder etwas Kultur dabei. Nachdem wir uns gestern die Wieskirche angesehen hatten besichtigten wir heute in Augsburg die St. Ulrich Kirche und den goldenen Saal im Rathaus. Dann später auf der Strecke noch das Kloster Holzen und die Pilgerkirche in Biberbach. Die heutige Strecke  war gut ausgebaut, viele Teerwege, aber auch Wald- und geschotterte, feste Wege die viel am Fluss entlang führten.

3. Etappe, von Donauwörth nach Feuchtwangen, 109 km, 6:50h

Pünktlich um 08:00 starten wir heute Morgen. Es ist ein wirklich schöner Tag. Sonne ohne Ende. Bei Sonnentagen gibt es keine Meinungsverschiedenheiten, da sind wir uns ganz schnell einig in der Gruppe!  Wir pedalieren heute sehr schöne Wege, sowohl von der Beschaffenheit als auch von der Aussicht. Sehr viele Wald und Wiesenwege können wir nutzen und genießen. Das macht echt Spaß! :-) Um 09:45 Uhr befiehlt Uli für alle Anzugserleichterung. Ärmel und Hosenbeine werden abgezipt, Jacken verstaut, Sonnencreme aufgetragen. In Nördlingen machen wir die erste große Pause. Auf dem Kirchturm (70 m, 350 Stufen) genießen wir einen herrlichen Rundblick über das Nördlinger Ries. Schön erkennbar der Rand des Meteoriten Kraters, der hier vor ca. 15 Mio. Jahren entstanden war. Gut nur dass zu dem Zeitpunkt noch keine Menschen hier lebten. 😉 In Dinkelsbühl, wo wir laut Plan übernachten wollten, gibt es eine schöne Kaffeepause und eine Stadtrundfahrt mit dem Rad durch den historischen Ort. Hier machen wir die Übernachtung für heute  klar. Bis dahin sind aber noch knapp 30 km zu radeln. Nach 109 km und einer Fahrzeit von 6:50h erreichen wir glücklich und zufrieden unsere Unterkunft in Feuchtwangen.
Es ging wieder sehr viel bergauf und bergab. Das ist schon anstrengend, besonders kurz vor dem Ziel. Aber das war uns vorher ja klar. Schön ist es aber trotzdem! ;-)

4. Etappe, von Feuchtwangen nach Königshofen, 96 km, 6:00h

Der Start heute erfolgte um 8:15 Uhr. Der Start heute erfolgt um 08:15 Uhr. Die Tour geht von Feuchtwangen nach Lauda-Königshofen. Das Wetter ist heiter bis wolkig und hin und wieder gab es einen kleinen Schauer. Aber es war, da sind wir uns alle einig, ein Sonnentag! : -)
Ohne Anstiege ging es natürlich auch wieder nicht.  Um ehrlich zu sein, es ging schon mächtig bergan! Ein Besuch in Rothenburg o. d. Tauber war auch diesmal Pflicht. Zur Turmbesteigung kam es aber leider nicht, das Wetter war zu schlecht. Trotzdem wurden einige schöne alte Städte besichtigt. Ab Rothenburg radeln wir auf den Radfernweg “Liebliches Taubertal”. Hier ist es wirklich sehr, sehr schön.  Für mich ist es das bisher schönste Stück unseres Weges!

5. Etappe, von Königshofen nach Gemünden, 102 km, 6:25h

Bei leichtem Nieselregen starten wir wieder pünktlich um 08:00 Uhr. Bis Wertheim erradeln wir den Rest des “Lieblichen Taubertal”. Das ist wirklich sehr schön, lieblich und einzigartig! Aber  noch gibt es einige Anstiege zu bewältigen. Danach, am Main, sind die Radwege alle sehr kommod, alles ganz flach und keine Anstiege. :-) Unser heutiges Ziel ist Gemünden. Hier mündet die Fränkische Saale in den Main und es beginnt das Sinntal, durch das wir ab morgen radeln werden.
Bereits unterwegs klagte Uli darüber, dass seine Schaltung nicht mehr richtig funktionieren würde, was man auch teilweise deutlich hören konnte. Am Ziel versuchten wir erst einmal die Schaltung einzustellen, allerdings ohne Erfolg. Eine Reparatur war auch nicht möglich. Am Sonnabend Nachmittag hat keine Werkstatt mehr geöffnet. Wir beschlossen beim Abendessen zu überlegen wie es weiter gehen soll, denn auch am Sonntag werden wir keine Werkstatt finden. 🙁

Nach fünf Tagen sind wir ca. 500 km geradelt. Wir sind also voll in unserem Plan!

6. Etappe, von Gemünden nach Fulda, 90 km, 5:40h

Heute kommen wir erst später los. Im Hotel Atlantis gibt es um 08:00 Uhr Frühstück. So starten wir um 09:20 Uhr. Zunächst dachten wir, wir würden diese Etappe ohne EINEN erledigen müssen. Aber nein, Uli biss die Zähne zusammen und radelte mit! Ich ziehe meinen Hut vor Ulis Leistung, mit nur max. 3 Gängen mühte er sich die Berge hoch. Alle Achtung!!!
Leider mussten wir auch noch einen Reifen flicken. Manchmal kommt eben alles zusammen. So gab es z. B. keine geöffnete Gaststätte oder Bäcker auf unserem Weg. Trotz der schlechten Versorgungslage kamen wir gut über die Runden.
Es waren wieder viele Anstiege zu meistern, immerhin 920 Hm bei gerade einmal 19,6 km Strecke. Im Durchschnitt 4% und max. 9% Steigung, fast wie am zweiten Tag. Die Strecke ist wirklich einmalig! Und das Wetter hat sich dem angepasst. Nicht immer Sonne, aber trocken und warm. Die Fahrt durch das Sinntal ist in der Tat Sinne anregend! Wir genießen den herrlichen Weitblick, der teils bis zur Wasserkuppe der Rhön reicht. Und ganz nebenbei erklimmen wir auch noch die Rhein-Weser-Wasserscheide.
Nach einer Fahrzeit von 5:40 h erreichen wir unser heutiges Ziel, Fulda. Und alle waren glücklich und froh, dass Uli dabei geblieben ist.

Morgen müssen wir uns erst einmal nach einer Werkstatt umsehen um feststellen zu lassen, was mit Ulis Rad ist. Dann werden wir überlegen, wie es weiter gehen wird!

7. Etappe, von Fulda nach Melsungen, 108 km, 6:30h

Aufgrund der Reparatur von Ulis Fahrrad starteten wir erst um 10:15 Uhr. Gott sei Dank war es nur eine kleinere Reparatur. Trotz des Zeitverzug schafften wir unser heutiges Soll. Laut unserem  Plan sollten wir Melsungen erreichen. Und da sind wir auch angekommen. Leider hatten wir wieder mehr Regen als wir wollten. Vom Start bis um 15:00 Uhr fast Dauerregen. Aber bei Sonnenschein erreichten wir dann das Ziel. Die Strecke war sehr schön. Leider konnten wir diese nicht ausreichend genießen! Auch ging es nicht so viel bergauf. Es lief alles ganz entspannt. Besonders erwähnungswert ist die Altstadt von Rotenburg a. d. Fulda, aber auch die Altstadt von Melsungen ist sehr sehenswert.
An dieser Stelle ist ein Lob in Richtung Landesregierung des Landes Hessen fällig. Die Radwege sind sehr gut und super ausgezeichnet. Wer sich verfahren will, muss sich mächtig anstrengen. Kurz vor Melsungen konnten wir die Fulda mit einer handbetriebenen kleinen Fähre queren. Mittels einer Kurbel wurde die Fähre, in die max. drei Fahrräder und Fahrer passen, über die Fulda bewegt. Ein schönes kleines Abenteuer, das auch ein wenig anstrengend war, zumindest für die, die an der Kurbel standen. 😆

Morgen können wir übrigens Bergfest feiern.

8. Etappe, von Melsungen nach Bad Karlshafen, 112 km, 6:45h

Am heutigen Tag starten wir wieder pünktlich um 08:10 Uhr. 🙂 Das Wetter ist richtig gut. Viel Sonne, aber auch hin und wieder Wind von vorne.  Dafür gibt es kaum große Steigungen.;-) Zunächst pedalieren wir noch an der Fulda. In Hannoversch-Münden endet der tolle Fulda Radweg. Danach dann begleitet uns die Weser ein Stück unseres Weges. Natürlich sahen wir uns den Zusammenfluss von Fulda und Werra und die Geburt der Weser an bevor wir weiter radelten. Auch hier fuhren wir viel direkt neben dem Fluss. Schöner war aber schon die Fulda. Nach immerhin 112 km und 6:45 im Sattel erreichen wir Bad Karlshafen. Nicht sehr schön, aber wir können hier übernachten. Es ist schon enttäuschend zu sehen, in welchem Zustand sich das Zentrum der Stadt befindet. Eindeutig kann man feststellen, dass dieser Kurort einmal deutlich bessere Zeiten erlebt hat!

Mehr als die Hälfte ist bereits geschafft, mal schauen wie es weitergeht.

9. Etappe, von Bad Karlshafen nach Alfeld, 116 km, 7:30h

Kurz nach dem Start heute Morgen fing es an zu regnen. Angesagt war dieser nicht! Nach ca. 45 Min. war der Regen aber schon wieder vorbei und es blieb trocken bis zum Ziel. Bis Holzminden radeln wir noch auf dem schönen Weserradweg. Hier zweigen wir ab und radeln über den Solling bis nach Einbeck, Deutschlands Bierstadt Nr. 1. Leider erreichen wir diese bereits zur Kaffeezeit, darum fällt das Bier trinken aus. Dafür genehmigen wir uns aber heute Kuchen und oder Eis. Und hier stoßen wir dann auf den Leine-Heide Radweg, der uns dichter an Kappeln bringen wird. Lt. Plan wollten wir hier in Einbeck übernachten. So hätten wir doch ausreichend Zeit gehabt das Bier zu probieren und zu genießen. 😉 Aber da noch ausreichend Zeit ist und nicht jeder Lust auf Bier hat, pedalieren wir weiter bis Röllinghausen, einem Ortsteil von Alfeld. Aber die Leine haben wir bisher nicht so viel gesehen.
Die heutige Etappe war die längste der Tour, bezogen auf Zeit und Entfernung.

10. Etappe, von Alfeld nach Neustadt a. Rübenberge, 106 km, 7:00h

Heute knacken wir die 1000 km Marke! In 10 Tagen sind wir mehr als tausend km pedaliert. Bei Sonnenschein starten wir morgens bei kühlen Temperaturen. Die Sonne begleitet uns den ganzen Tag. Die Radwege sind leider deutlich schlechter als das Wetter. Wir radeln heute zum größten Teil auf Schotterpisten. Diese sind unterschiedlich gut/schlecht zu befahren.  :-( Auch die Ausschilderung ist nicht optimal, und in der Konsequenz haben wir uns kurz vor Garbsen tüchtig verfahren. Aber aus der Not machen wir eine Tugend und nutzen die Zeit der Orientierung erst einmal für eine Kaffeepause. 🙂 Besonders schön ist die Radtour durch die “Koldinger Seenplatte” kurz vor Hannover, ein wirklich tolles Naherholungsgebiet. Auch die Radwege durch Hannover sind nicht schlecht. Es war zwar sehr voll, aber schön zu fahren.
Die Berge und Anstiege haben deutlich nachgelassen, das Pedalieren fällt uns so eindeutig leichter. 🙂 Um 17:30h erreichen wir den Ort und die Stätte, an der wir unser Haupt – nach einem lecker Abendessen – zur Ruhe betten werden.

11. Etappe, von Neustadt a. R. nach Neuenkirchen, 101 km, 6:30h

Heute ist der erste richtige Sommertag während unserer Tour, mit Temperaturen von immerhin ca. 32 Grad C. Auch beim Start ist es schon ausreichend warm! Unsere Tour heute geht von Neustadt a. R. nach Neuenkirchen durch die Lüneburger Heide. Hier bekommen wir ein Bett und etwas zu essen. Auch dieses Hotel hat eindeutig schon bessere Zeiten gesehen. Leider sind die Wege wieder wie gestern, schlecht zu fahren mit viel Schotter. *mistis* Aber was nützt das Jammern, die Wege werden dadurch nicht besser. Da müssen wir nun durch, wir haben uns diese Strecke ja selbst ausgesucht. Dummerweise bekam ich auf so einer schlechten Wegstrecke auch noch ein Plattfuß.  Der Reifen muss raus und repariert werden. Doch Silke versorgt mich schnell mit einem neuen! In ca. 30 Min. ist alles wieder Paletti und das Rad rollt wieder. Abends dann die Reparatur. Drei kleine Löcher nebeneinander haben den Reifen platt gemacht!

12. Etappe, von Neuenkirchen nach Jork, 102 km, 7:05h

Wir radeln heute durch die Lüneburger Heide bis an die Elbe nach Jork, OT Bostel, ins Hotel “Deichgraf”. Die Tour 13 macht ihrer Erwartung alle Ehre. Unterwegs, kurz vor dem Ziel,  verlieren wir ein Tour Mitglied. Man ist das blöd, und was kann man machen, wenn die Betroffene z. Zt. kein Handy hat? Letztendlich bleibt nur “hoffen, hoffen, hoffen” dass man wieder zusammen kommt. Gott sei Dank treffen alle im Hotel ein! ☺Der Weg ist wieder suboptimal, d. h. viel Schotter. 🙁
Natürlich müssen wir in der Heide den höchsten Berg erradeln. Der Wilseter Berg, mit seinen 169 m ü. NN, bietet eine tolle Aussicht über die gesamte Region. Diese genießen wir alle sehr. Danach geht es weiter, den Berg hinab, über Stock und Stein, durch Sand und andere Hindernisse. Das ist nicht wirklich schön! Aber für die Aussicht hat es sich gelohnt.
Kurz hinter Buchholz verlassen wir den Leine-Heide-Radweg und radeln durch die Schwarzen Berge und Neu Wulmsdorf ins alte Land nach Jork.

13. Etappe, von Jork nach Hohenwestedt, 106 km, 6:50h

Es ist die vorletzte Etappe auf der Deutschland Tour die wir heute unter die Räder nehmen! Kurz entschlossen ändern wir unsere vorgeplante Route. Statt am NOK entlang zu radeln, wählen wir die Route über den Ochsenweg den bisher keiner von uns gefahren ist. Also starten wir erst einmal  nach Gründeich um von Lühe mit der Fähre nach Wedel zu kommen. 25 Min. Seefahrt auf der Elbe, und niemand wird seekrank. ;-) Ab Wedel ist die Orientierung anfangs nicht ganz einfach , da wir ja keine Karte haben. Und die Ausschilderung, na ja, gut ist was anderes! Da aber die grobe Richtung bekannt ist, finden wir meistens den richtigen Weg. Über Elmshorn, Itzehoe, Hohenlockstedt erreichen wir unsere letzte Übernachtungsstätte in Hohenwestedt.

14. Etappe, von Hohenwestedt nach Kappeln, 96 km, 5:55h

Wenn du in Hohenwestedt eine große Leiter auf den Marktplatz stellst und hinauf steigst, dann siehst du ganz in der Ferne die Kirchtürme und Mühlenflügel von Kappeln. So dicht sind wir unserem Ziel zwischenzeitlich gekommen. Und den Rest gehen wir heute Morgen an. Alles verläuft ganz einfach. Erst einmal ein Stück auf dem Radweg neben der B77, dann an den NOK. Dort angekommen können wir uns nicht mehr verfahren, zu bekannt ist uns die Gegend und diese Strecke!
Und wenn wir schon einmal am Kanal sind und es ist Erdbeerzeit, dann fahren wir natürlich auch zum Himbeerhof in Steinwehr und verputzen Erdbeeren auf Kuchen, Waffeln oder pur, mit und ohne Sahne, :-) das ist doch wohl klar! Dann noch eine kleine Seefahrt mit der Kanalfähre in Sehestedt. Über Eckernförde erreichen wir Damp. Hier machen wir unsere letzte Kaffeepause der großen Tour. Und ab 16:00 Uhr wird nach und nach das Ziel von jedem Mitradler erreicht.

Bilder

Einmal Schleswig und zurück

In kleiner Besetzung bricht die RGH am Morgen des 06. Mai vom Kappler Hafen Richtung Schleswig auf. Aufgrund der bevorstehenden Jahrestour und anderer Termine waren wir leider nur zu dritt. Der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. 🙂 Bis Süder radelten wir über Roest, Rabenkirchen, Scheggerott und Wagersrott und passierten einige alte Bahnhöfe der Kreisbahnstrecke Kappeln – Schleswig. Ab Süder dann radelten wir direkt auf der alten Bahnstrecke bis Schleswig. Der Weg ist nicht wirklich zu empfehlen, da er in einem sehr schlechten Zustand ist. Der Kreis SL-FL hat sehr viel Geld für die Erstellung des Weges gezahlt. Leider kommen die Gemeinden ihrer Verpflichtung, diesen zu unterhalten, nicht ausreichend nach. Das ist wirklich Schade, landschaftlich ist der Weg doch schön und man ist weit weg vom Autoverkehr!
In Schleswig selbst machten wir ein wenig in Geschichte und Kultur. 😉 Wir sahen uns den Dom an und auch alles was dort drin ist.
Die Rückfahrt führte – natürlich über den Schleswiger Holm und der „Freiheit“ – entlang der Schleidörfer Straße zurück nach Kappeln. Für die 84 km benötigten wir gute 5,5h. Wir hatten eine schöne Tour, ein wenig Wind von vorne, eine Mittagspause im Luzifer in Schleswig und Kaffee und Kuchen in Ulsnis. Da kann man nicht meckern!

 

Auf in die Berge, …

… so lautet das heutige Motto der RGH! Seit einiger Zeit sprechen wir schon davon, einmal von Kappeln aus in die Hüttener Berge zu radeln. Heute wird dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt! Aber leider sind wir mal wieder nicht vollzählig, Uli musste sich abmelden. 🙁 So starten wir zu viert am Hafen Richtung Südwest über Grödersby, Lindaunis, Ulsnis und Brodersby nach Missunde. Hier dann eine kleine „Seefahrt“ 😉 von der Westseite der Schlei auf die Ostseite. Danach weiter über Weseby, Fleckeby und Ascheffel direkt zu unserem heutigen Ziel, dem Aschberg. Dort erwartet uns ein Anstieg von einem Km Länge mit einer Steigung von 6 – 9%. Und alle schaffen diese Herausforderung und radeln zum Bismarck auf den „Gipfel“, 98 m ü. NN! Hier oben, bei der Globetrotter Akademie, machen wir unsere verdiente Mittagspause. Etwa 50 km liegen bereits hinter uns.
Die Heimfahrt erfolgt über Hütten, Hummelfeld, Weseby, Kosel, Gammelby, Rieseby, Sieseby, Winnemark nach Kappeln. Insgesamt 100 km wurden in gut 6h bei Sonnenschein und mäßigem Wind aus SW – W zurückgelegt. Gut gelaunt und hoch zufrieden blicken wir auf eine gelungene, aber auch teilweise anstrengende Tour zurück.

Vom Hafen zum Hafen

Der Start erfolgt beim Bronzefischer am Kappelner Hafen. Die RGH ist vollzählig angetreten. 🙂 Es wird eine schöne, aber auch lange Tour. Am Ende zeigt der Fahrradcomputer eine Streckenlänge von 108 km! Mit Rückenwind und viel Sonne radeln wir quer durchs Land, am Scheersberg und Husbyries vorbei, dort wo wir in jungen Jahren Sonnabends zum Tanzen hingefahren sind,  nach Flensburg. Bis an die Hafenspitze sind es ca. 45 km. Gerhard will uns dann noch ein wenig SEINE Stadt zeigen. Und so fahren wir über den Nordermarkt, Richtung Nordertor, an der Museumswerft vorbei, durch kleine Gassen, Kopfsteinpflaster inklusive. 🙁
Zurück geht es zunächst auf den Ostseeküsten Radweg über Glücksburg nach Langballigau. Nach einer Mittagspause radeln wir weiter über Westerholz – dort ist eine der größten Steigungen in Angeln, mit immerhin 12%, zu bewältigen – dann weiter nach Streichmühle, Großquern nach Sterup. Gegen eine schnelle Kaffeepause ist nichts einzuwenden und Bäcker Hansen kennen wir ja bereits. Anschließend pedalieren wir auf der alten Flensburger Landstraße über Grünholz, Schrepperie und Wittkiel nach Kappeln.

Wie hügelig Angeln doch wirklich ist, kann man ermessen, wenn man bedenkt, dass wir immerhin mehr als 900 Hm bewältigen mussten. Es sind allerdings immer nur kürzere Strecken bergauf, zusammengerechnet aber fast 21 km.

Museumshafen Flensburg klein

Museumshafen in Flensburg

RGH in Flensburg 3 klein

An der Hafenspitze in Flensburg

Viel Wind und Currywurst, RGH on Tour

Heute startet die RGH zu ihrer 2. Tagestour in diesem Jahr. An der ersten konnte ich leider nicht teilnehmen. Diesmal klappt es bei mir, dafür fallen Silke und Gerhard aus. Schade, denn wir haben eine schöne Runde durch Angeln gedreht, mit der Rückfahrt über Schwansen. Der Start erfolgt beim Fischer am Hafen. Und als Gast mit dabei Volkert, wie schon bei der ersten Tagestour 2015. Über Grimsnis, Stutebüll, Schörderup, Stangheck, Wippendorf, Esgrus radeln wir nach Sterup. Dort belohnen wir uns mit der ersten Kaffeepause bei Bäcker Hansen. Dann geht es weiter über Sörup, Gammelbygaard nach Satrup. Leider hat der Satruper Krog geschlossen, so müssen wir uns mit Currywurst und Pommes zufrieden geben.
So langsam kommt die Sonne zum Vorschein, nur der Wind reduziert unsere Geschwindigkeit immer noch erheblich. Die Weiterfahrt entlang der alten Bahnstrecke geht zunächst nach Havetoftloit, dann weiter über Ülsby, Struxdorf, Böel, Brebel, Nottfeld, Lindaunis nach Stubbe.

Angelnrunde bis Satrup

Angelnrunde bis Satrup

Und ob wir es wollen oder nicht, diesmal wollen wir aber auch, hier müssen wir eine Kaffeepause machen, Preis-Leistung und Kuchen sind unschlagbar! Danach konnten wir den Rest des Rückweges fast auf einer A-backe nach Hause pedalieren. Längst hatte sich unsere Fahrtrichtung so geändert, dass wir den Wind auf den Rücken haben. 🙂 So soll es sein! Wenn es mal kräftiger pustet, genau wie heute, dann wird die Tour eben so gewählt, dass wir zunächst gegen den Wind anfahren um dann den Rückweg mit Rückenwind wesentlich entspannter zurück radeln zu können. Der Wind weht aus SW mit ca. 5 Windstärken in Böen bis 7! In etwas mehr als 5 1/2h haben wir 86 km zurückgelegt und Kappeln wieder erreicht.